Wenige Wochen vor der Bundestagswahl heizt die FDP den Streit mit der CSU an. Parteivize Rainer Brüderle findet starke Worte.
Hamburg. Die FDP hat ihre Angriffe auf die Union verschärft. Der stellvertretende Parteivorsitzende Rainer Brüderle warf CSU-Chef Horst Seehofer in der Mittwoch-Ausgabae des Hamburger Abendblatt vor, er verfolge „eine wenig intelligente Strategie“. Die CSU setze „auf parasitäre Publizität“ und profiliere sich zulasten der Formation, mit der sie die Wahl gewinnen wolle. Das sei „sehr riskant“, so Brüderle. „Die CSU gefährdet den gemeinsamen Erfolg.“
Der Parteivize bekräftigte, dass die FDP „mit der Union regieren“ wolle. Für eine Ampelkoalition mit SPD und Grünen gebe es „keine Basis“. Beide Parteien seien „nach links gerückt“. Brüderle sagte wörtlich: „Wir wollen mit der Union vielmehr dafür sorgen, eine rot-rot-grüne Volksfront zu verhindern. Wir wollen keine Volksrepublik Deutschland und keine zweite DDR.“
Brüderle wies zugleich Kritik zurück, die Steuerversprechen der FDP seien nicht zu finanzieren. „Wenn wir sämtliche Subventionen um 20 Prozent kürzen, lässt sich damit schon allein eine Steuerreform finanzieren“, sagte er. „Subventionen sind oft Gift. Der Abbau geht nur mit dem Rasenmäher.“ Die FDP werde keinen Koalitionsvertrag unterschreiben, „in dem nicht eine Reform beschlossen ist, die zu einem einfach, niedrig und gerechten Steuersystem führt“.