Er soll Kontakte zum Terrornetz von al-Qaida gehabt haben. Bei der Festnahme des Deutsch-Marokkaners wurden zehn Aufständische getötet.
Kabul. Sicherheitskräfte haben in Südafghanistan einen Islamisten aus Deutschland marokkanischer Abstammung mit Kontakten zum Terrornetzwerk al-Qaida festgesetzt. Wie die internationale Schutztruppe Isaf in Kabul mitteilte, wurde der Mann am 8. Mai in der Provinz Sabul festgenommen. Er habe bei seiner Vernehmung unter anderem Details über seinen Reiseweg aus Deutschland verraten. Deutsche Sicherheitskreise bestätigten, dass der Mann in Deutschland gewohnt hat. Er sei allerdings schon vor längerer Zeit ausgereist. Unklar war demnach, ob der Islamist als Kämpfer in vorderster Front eingesetzt war oder sich eher mit organisatorischen Aufgaben befasst habe. Es sei auch nicht auszuschließen, dass der Mann in Afghanistan den Märtyrertod sterben wollte. Weitere Details – etwa der Wohnort in Deutschland – waren zunächst nicht bekannt.
Der ausländische Kämpfer der al-Qaida sei bei einer gemeinsamen Aktion internationaler mit afghanischen Sicherheitskräften festgenommen worden, heißt es in der Isaf-Mitteilung weiter. Zehn weitere Aufständische seien dabei getötet worden. Bei ihnen wurden Pässe aus Frankreich, Pakistan und Saudi-Arabien gefunden.
Der Festgenommene erklärte laut Isaf, er sei bei seiner Reise durch den Iran aufgefordert worden, sich zum Selbstmordattentäter „ausbilden“ zu lassen. Dies habe er abgelehnt, weil er am weltweiten Dschihad (Heiliger Krieg) teilnehmen wollte. Die Isaf setzt darauf, dass die bei den Verhören gewonnenen Informationen im Kampf gegen das Schleuser-Netzwerk genutzt werden können, mit dem ausländische Kämpfer nach Afghanistan gebracht werden. (dpa)