Mit Sorge beobachtet der Verfassungsschutz die Aktivitäten der “Hizb-ut Tahrir“, die versucht, an Hamburgs Schulen Anhänger anzuwerben.

Hamburg. Der islamistische Terrorismus bleibt nach Einschätzung von Hamburgs Innensenator Michael Neumann (SPD) und dem amtierenden Leiter des Landesamtes für Verfassungsschutz, Manfred Murck, die größte Gefahr für Hamburg. Auch nach dem Tod von Top-Terrorist Osama bin Laden sei die islamistische Szene in Deutschland und somit auch in der Hansestadt weiter aktiv. Das sagten Neumann und Murck bei der Vorstellung des Verfassungsschutzberichtes 2010 in Hamburg.

"Schwerpunkt der Arbeit unseres Verfassungsschutzes bleibt die Beobachtung und Bekämpfung des islamistischen Terrorismus, von dem nach wie vor die größte Gefahr ausgeht", sagte Neumann am Montagvormittag in Hamburg. "Aber auch links- und rechtsextremistische Tendenzen sind eine Bedrohung für unsere Demokratie und bleiben deshalb weiterhin im Visier der Hamburger Sicherheitsbehörden", so der Innensenator.

In Hamburg leben weiterhin Unterstützer und Symphatisanten des "Heiligen Krieges" (Dschihad). Dieser Szene gehören laut Verfassungsschutzbericht etwa 40 Menschen an. Seit der Schließung der Taiba-Moschee am Steindamm (St. Georg) im Sommer 2010, in der sich auch die Attentäter des 11. September 2001 immer wieder versammelten, trifft sich die Gruppe der Islamisten in verschiedenen anderen Hamburger Moscheen. Diese Aufsplitterung der Szene sei nach Angaben des Verfassungsschutzes allerdings beabsichtigt gewesen. Alle Mitglieder würden weiter beobachtet. Das gilt auch für die zunehmenden Aktivitäten im Internet.

Sorge bereitet dem Hamburger Verfassungsschutz auch die gewaltbereite, in Deutschland verbotene "Hizb-ut Tahrir", die offenbar verstärkt versucht an Hamburger Schulen Anhänger zu werben.

Dem Bereich des gewaltbereiten Linksextremismus rechnet der Verfassungsschutz in Hamburg 570 Anhänger zu, die immer wieder Brandanschläge und Sachbeschädigungen verüben. Rechtsextremistischen Gruppierungen werden in der Hansestadt 480 Mitglieder zugerechnet, von denen 170 gewaltbereit sind.