Spekulation um einen Anschlag. Der iranische Präsident wurde offenbar nicht verletzt. EU verhängt Sanktionen gegen iranische Bank in Hamburg.
Teheran/Brüssel/Hamburg. Kurz vor einem geplanten Besuch von Präsident Mahmud Ahmadinedschad ist es in einer iranischen Ölraffinerie zu einer Explosion gekommen. Die halbamtliche Nachrichtenagentur Fars berichtete, die Explosion habe sich am Dienstag kurz vor dem Eintreffen des Präsidenten ereignet. Ahmadinedschad wollte eine Erweiterung der Raffinerie in Abadan einweihen. Bei der Detonation wurden laut Fars mindestens 20 Menschen verletzt. Es brach ein Feuer aus. Fars berichtete, das Unglück sei auf ein Gasleck zurückzuführen. Das staatliche Fernsehen zeigte später, wie Ahmadinedschad auf dem Gelände eine Rede vor örtlichen Politikern hielt. Offenbar wurde er nicht verletzt. Die Spekulationen um einen möglichen Anschlag begannen gleich. Denn bereits zuvor war der umstrittene iranische Präsident attackiert worden .
Derweil verschärft die Europäische Union (EU) die Sanktionen gegen Syrien und den Iran. „Die EU ist entschlossen, ohne Verzögerung weitere Maßnahmen zu ergreifen, sollte die syrische Führung entscheiden, ihren derzeitigen Kurs beizubehalten“, erklärten die Außenminister. Sie beschlossen auch, Konten und Vermögenswerte von mehr als 100 Firmen einzufrieren – darunter auch die der Europäisch-Iranischen Handelsbank in Hamburg. Durch den wachsenden wirtschaftlichen Druck soll die Regierung in Teheran dazu gebracht werden, ihr Atomenergieprogramm einzustellen. Die Islamische Republik steht im Verdacht, unter dem Deckmantel des Forschungsprogramms Nuklearwaffen zu entwickeln, was das Land bestreitet.
Die Europäisch-Iranische Handelsbank war zuletzt die einzige iranische Bank im Ausland, deren Konten noch nicht eingefroren waren. Nach Medienberichten war Deutschland früher gegen einen Sanktionsbeschluss, ließ sich dann aber überzeugen, nachdem genug Beweise dafür vorgelegen hatten, dass die Bank am Atomprogramm beteiligte Unternehmen finanziert. Gegen den Iran sind auch Sanktionen der USA in Kraft. Das islamische Land kündigte unterdessen seinerseits an, es erwäge Strafmaßnahmen gegen 26 Amerikaner, die Menschenrechtsverstöße in Afghanistan und dem Irak begangen hätten, sagte ein Abgeordneter des Landes der Tageszeitung „Arman“. (dapd/rtr)