Erschütternder Zwischenfall in Teheran. Haleh Sahabi verstarb bei der Trauerfeier für ihren Vater, den Dissidenten Esatollah Sahabi.
Teheran. Beim Begräbnis des iranischen Dissidenten Esatollah Sahabi ist dessen Tochter Haleh, 57, am Mittwoch an einem Herzschlag gestorben. Wie auf oppositionellen Websites verlautete, hatte Haleh Sahabi Hafturlaub bekommen, um dem Begräbnis ihres Vaters beizuwohnen. Nach offiziell unbestätigten Berichten kam es am Friedhof in Teheran zu einem Handgemenge zwischen Polizisten und Oppositionellen, in dessen Verlauf die Frau einen Herzschlag erlitt.
Esatollah Sahabi war am Dienstag im Alter von 81 Jahren an den Folgen eines Schlaganfalls gestorben. Sahabi war in den 70er-Jahren ein Mitbegründer der liberalen Freiheitsbewegung FMI. Mehrfach wurde er inhaftiert, insgesamt verbrachte er 15 Jahre hinter Gittern. Die Vorwürfe gegen ihn reichten vom Verstoß gegen die nationale Sicherheit bis zum versuchten Umsturz des islamischen Systems.
Nach der islamischen Revolution 1979 war Sahabi von 1980 bis 1984 Abgeordneter im iranischen Parlament. Dann schloss er sich der Opposition an und forderte demokratische Reformen im Mullah-Staat. Mit anderen Menschenrechtlern setzte er sich unter anderem für die Abschaffung der Isolationshaft ein. (dpa)