Die Geburtenrate könne wieder steigen. Kristina Schröder fordert mehr Geld für künstliche Befruchtung und neue Regeln bei Adoptionen.
München/Berlin. Bundesfamilienministerin Kristina Schröder will sich mehr um ungewollt kinderlose Paare in Deutschland kümmern. „Man redet kaum darüber, aber in Wahrheit kennen die allermeisten Menschen Freunde oder Verwandte, die dieses Pech haben“, sagte die CDU-Politikerin der „Süddeutschen Zeitung“. Sie ist selbst derzeit schwanger. „Diese Menschen leiden zumeist sehr darunter.“ Um diesen Paaren zu helfen, möchte Schröder die finanziellen Hilfen bei der künstlichen Befruchtung aufstocken und die Regeln für Adoptionen lockern. Seit der Gesundheitsreform 2004 waren die staatlichen Hilfen gekürzt worden. Davor wurden bis zu vier Versuche voll finanziert, seither noch drei und die nur noch zur Hälfte der Kosten.
Schröder stellt sich vor, das rückgängig zu machen. Statistiken zeigten, dass sich durch die damalige Entscheidung die Zahl der Versuche halbiert habe. „Hier gibt es einen glasklaren Zusammenhang zwischen staatlicher Politik und der Anzahl der Geburten. Deshalb müssen wir was tun“', sagte Schröder.
Daneben möchte die Ministerin die Regeln für Adoptionen aufweichen. Das gilt insbesondere für die derzeitige Altersgrenze von 40 Jahren und die Auflage, dass ein Elternteil dem Kind die ungeteilte Zeit zuwenden, also seine Arbeit ganz aufgeben müsse. Bislang sind das Empfehlungen der Bundesarbeitsgemeinschaft der Landesjugendämter, sie wirken laut Zeitung aber wie klare Grenzen. (dapd/abendblatt.de)