Berlin. Chaos-Flug von Amsterdam nach Mexiko – immenser Gestank zwang den Jet zum Zwischenstopp: Schweine an Bord machten den Weiterflug unmöglich.

Jeder kennt diese Glücksbringer: Schornsteinfeger, schwarze Katzen, Kleeblätter, Hufeisen und Schweine. Unter diesem Aspekt schien der Flug KL685 der niederländischen Fluggesellschaft KLM unter einem besonders günstigen Stern zu stehen. Der Grund: Neben den 259 Passagieren befanden sich wohl auch 100 lebende Schweine an Bord. 100-faches Glück, könnte man meinen.

Und so starte die Boeing 787 vergangenen Freitag pünktlich von Amsterdam nach Mexiko-City. Aber es war nicht irgendein Freitag. Es war Freitag, der 13. Dieses Datum ist für abergläubische Menschen ein gefürchteter Pechtag. Und das Pech ließ nicht lange auf sich warten.

Ferien-Flieger muss zwischenlanden – um mal ordentlich durchzulüften

Laut dem Portal „Aviationa2z“ dauerte der Flug wohl schon sechs Stunden, als sich der Kapitän mitten über dem Nordatlantik mit einer ungewöhnlichen Bitte an die Flugsicherung des L.F. Wade International Airport auf den Bermudas wandte: Die 100 lebenden Schweine im Frachtraum hätten in Cockpit und Kabine einen dermaßen bestialischen Gestank verbreitet, dass man außerplanmäßig landen müsse – um frische Luft zu tanken.

Laut dem Bericht waren auf dem Bermuda-Airport aber keine Rettungskräfte erforderlich, um das Flugzeug nach der Landung abzusichern. Laut Kapitän handelte es sich bei der Zwischenlandung nicht um einen Notfall, da lediglich die Sauerstoffversorgung etwas „eingeschränkt“ gewesen sei. Warum der Geruch so intensiv in Cockpit und Kabine drang und ob die Schweine möglicherweise an einer falschen Stelle im Frachtraum des Ferien-Fliegers verladen wurden, ist noch nicht bekannt.

Schweinebestand im Südwesten sinkt weiter
Oink! Hundert holländische Schweine haben zwei Tage Gratis-Urlaub auf den Bermudas eingelegt (Symbolfoto). © dpa | Marijan Murat

Nach dem Stinke-Stopp ging es für die Passagiere und KLM-Crew durch die Einreisekontrolle zur Unterbringung in Hotels auf dem Tropen-Archipel. Nachdem der Dreamliner ordentlich durchlüftet war, konnte die Reise Richtung Mexiko-City mit einer etwa 30-stündigen Verspätung weitergehen.

Was wurde aus den 100 „Glücks-Schweinen“?

Laut einem „Bild“-Bericht erklärte ein Regierungssprecher der Insel: „Das Wohlergehen der Tiere hat Priorität. Der Regierungstierarzt Dr. Jonathan Nisbett und Tierpfleger des Ministeriums für Umwelt und natürliche Ressourcen haben sich um die Schweine gekümmert und sichergestellt, dass sie gut versorgt sind.“ Demnach wurden die gestärkten Schweine nach zwei Tagen wieder in Transport-Kisten verladen und mit einer Fracht-Boeing 777-200 nach Mexiko geflogen. Ihr dortiges Schicksal sei nicht bekannt.