Berlin. Freitag, der 13. – ein Tag voller Aberglauben und Unglücke. Doch warum fürchten sich so viele vor ihm? Die Wahrheit hinter dem Mythos.
- Freitag, der 13.: An diesem Tag gibt es unerwartete Erkenntnisse über Unfälle und deren Häufigkeit
- Ursprünge des „Unglückstages“: Eine faszinierende Verbindung zwischen Mythos und Geschichte
- Wie beeinflusst der Aberglauben das Verhalten der Menschen und verschiedene Branchen?
Ob Menschen mit Hang zum Aberglauben in großen Mengen unter die Aktionäre gehen, darf angezweifelt werden. Dass einige deutsche Anleger am Freitag, dem 13. Mai 1927, dunkle Machenschaften am Werk wähnten, ist deutlich plausibler. Denn an diesem Tag ereignete sich an der Berliner Börse ein Crash, der viele Sparer der Deutschen Reichsbank ihre Einlagen kostete. Nicht erst seit dem Berliner Börsencrash gilt der Tag als verhext. Doch was ist der Ursprung des Aberglaubens? Und gibt es Rechtfertigungen für die Furcht?
Freitag, der 13.: Häufiger als gedacht – Die überraschende Wahrheit hinter dem Unglückstag
Die schlechte Nachricht für alle, die sich vor Unglücken am Freitag, dem 13., fürchten: Den Tag gibt es relativ häufig. Ein- bis dreimal im Jahr fällt der 13. auf einen Freitag und es kommt zum "Unglückstag".
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Interessant ist, dass es sich bei dem 13. eines Monats häufiger um einen Freitag als um einen der anderen Wochentag handelt. Das errechnete laut "ARDalpha" der Mathematiker Joseph Oscar Irwin. Ihm zufolge liegt die Wahrscheinlichkeit, dass der 13 auf einen Freitag fällt, bei 14,33 Prozent. Bei allen anderen Tagen ist das "Risiko" geringer – wenn auch nur minimal.
Die Geschichte hinter dem „Unglückstag“ Freitag, dem 13.
Sowohl die Zahl 13 als auch der Freitag an sich werden bereits seit grauen Vorzeiten verdammt. Hervorgegangen ist die Angst vor Freitagen, die auf den 13. Kalendertag eines Monats fallen, aus zwei verschiedenen Legenden:
- Dass die Zahl 13 Unglück bringen soll, geht auf ein Trauermahl in der nordischen Mythologie zurück. Zu diesem erschien der zwielichtige Feuergott Loki als 13. Gast, nachdem er selbst für den Tod des betrauerten Götter-Kollegen Baldur verantwortlich war. Eine erstaunliche Parallele liefert das biblische letzte Abendmahl, bei dem die Rolle des ungeliebten 13. Gastes Judas zufiel.
- Bekanntlich mündete das letzte Abendmahl in Judas' Verrat und Jesu' Kreuzigung. Weil diese an einem Freitag stattfand, der noch zwei Jahrtausende später als Karfreitag gefeiert wird, galt anschließend vielen auch der letzte Tag vor dem Wochenende als unheilig.
Die Verbindung der beiden schlechten Omen hat aber eine deutlich kürzere Historie. Wie eine Studie von 2003 zeigte, war der Tag der „New York Times“ bis zum Jahr 1907 keine einzige Erwähnung wert. Ideeller Schöpfer des Freitags, des 13., als Unglückstag darf sich wahrscheinlich der US-amerikanische Autor T.W. Lawson nennen. Dieser skizzierte im gleichnamigen Buch einen Börsenkrach, den der skrupellose Protagonist auf Grundlage des Aberglaubens seiner Kunden herbeiführte. Bekannter ist heutzutage aber die Horrorfilm-Serie „Freitag, der 13.“.
Die Angst vor dem ominösen Tag, der jedes Jahr ein bis dreimal auftritt, ist in Teilen der westlichen Gesellschaft stark verankert. Betroffene verzichten deswegen auf Reisen, Sport oder Vertragsabschlüsse. Es gibt sogar einen wissenschaftlichen Begriff für das Phänomen: Paraskavedekatriaphobie. Viele Airlines verzichten aus Rücksicht vor panischen Fluggästen auf eine Reihe 13, in einigen Flughäfen sucht man Gate 13 vergeblich, oft fehlt die Zimmernummer auch in Hotels. Bis vor wenigen Jahren ließ sogar die Formel 1 die Startnummer 13 aus.
Freitag, der 13.: Warum Statistiken den Mythos vom Unglückstag widerlegen
Wer nach Unglücken sucht, die an Freitagen, die auf einen 13. Kalendertag fallen, wird im Netz schnell fündig. Als Bestätigung für Abergläubige dürfte der Freitag, der 13. November 2015 gelten. An diesem Tag töteten islamistische Terroristen 130 Menschen in Paris und verletzten weitere 683. Auch mit Blick auf gewöhnliche Unfälle zeigt sich auf den ersten Blick eine Häufung. Mit 1123 Verkehrsunfällen registrierte der ADAC am Freitag, 13. Juli 2018 einen deutlichen Ausschlag nach oben.
Angesichts von nur etwa 900 Unfällen pro Tag erscheint die Zahl alarmierend, wäre da nicht der zweite Blick auf die Statistik. Diese enthüllt nämlich, dass Freitage generell verkehrsintensiv sind, zumal an Sommertagen. Auch andere Institutionen widerlegen den Irrglauben um den verfluchten Tag. Die Techniker Krankenkasse etwa widmete sich 2013 in einer umfänglichen Studie dem Phänomen. Das Ergebnis: Sechs Unfälle weniger passieren an einem Freitag im Schnitt weniger, wenn er auf den 13. fällt.