Berlin. Mit einem blauen Fleck am Hals hat Papst Franziskus bei einem Termin im Petersdom für Aufsehen gesorgt. Sein Vatikansprecher klärt auf.
Papst Franziskus hat vor wenigen Tagen ein neues, umweltfreundliches Elektro-Papamobil von Mercedes in Empfang genommen, das komplett CO₂-frei fährt. Eine spezielle Einstiegshilfe erleichtert dem Heiligen Vater zudem den Einstieg in das Elektromobil – eine notwendige Ausstattung, denn der 87-Jährige kämpft seit Jahren mit Knie- und Hüftproblemen. Nun hat seine Teilnahme an der feierlichen Messe zur Ernennung der neuen Kardinäle im Petersdom am Samstag, den 7. Dezember, erneut Besorgnis über seinen Gesundheitszustand ausgelöst.
Sorge um Papst Franziskus: Unfall passierte zu Hause
Der Papst erschien mit einem deutlich sichtbaren blauen Fleck im Gesicht, der die Aufmerksamkeit vieler auf sich zog. Papstsprecher Matteo Bruni teilte mit, das Hämatom sei Folge einer Prellung, Franziskus habe sich „am Freitagmorgen am Nachttisch gestoßen“. Trotz sichtbarer Erschöpfung absolvierte der Papst die Zeremonie zur Ernennung von 21 neuen Kardinälen jedoch wie geplant.
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Papst Franziskus: Einer der ältesten Päpste in der Geschichte
Papst Franziskus ist mit 87 Jahren einer der ältesten Päpste der Geschichte. Seit seinem Amtsantritt 2013 prägen gesundheitliche Einschränkungen sein Pontifikat. Franziskus ist häufig auf einen Stock oder einen Rollstuhl angewiesen und hat bereits zwei Darmoperationen hinter sich. Sein seit Jugendjahren bestehendes Lungenleiden und andere Altersbeschwerden zwingen ihn immer wieder zu Absagen – zuletzt auch bei der UN-Klimakonferenz in Dubai und einer geplanten Reise nach Luxemburg und Belgien.
Die Prellung ist ebenfalls nicht die erste Verletzung, die sich Franziskus bei der Ausübung seines Amtes zugezogen hat. 2017 zog er sich bei einem Besuch in Kolumbien ein blaues Auge zu. Franziskus wollte aus seinem Papamobil heraus ein kleines Kind begrüßen. Das Fahrzeug bremste abrupt und der Papst prallte gegen eine Fensterscheibe. Solche Vorkommnisse werfen Fragen nach der Belastbarkeit des alternden Pontifex auf, der in wenigen Tagen, am 17. Dezember, seinen 88. Geburtstag feiert.
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Die Zukunft der Kirche mit einem alternden Papst
Die jüngste Ernennung von 21 Kardinälen unterstreicht Franziskus’ Bestreben, die globale Ausrichtung der katholischen Kirche zu stärken. 20 der neuen Würdenträger sind jünger als 80 Jahre und damit bei einer Papstwahl wahlberechtigt. Die meisten von ihnen stammen aus Regionen wie Lateinamerika, Afrika und Asien, die Franziskus seit Beginn seines Pontifikats gezielt fördert, um den Einfluss und die Präsenz der Kirche in bisher weniger repräsentierten Regionen zu stärken.
Mit den Ernennungen hat Franziskus nun 111 der derzeit 141 wahlberechtigten Kardinäle ernannt, das sind mehr als drei Viertel aller wählbaren Kardinäle. Damit hat der Papst erheblichen Einfluss auf die Zusammensetzung des nächsten Konklaves, das seinen Nachfolger wählen wird.
Bis dahin steht der Papst, der bereits Clemens XII. (1758-1769) in der Liste der ältesten Päpste überholt hat, vor einer doppelten Herausforderung: der Leitung einer Kirche mit 1,3 Milliarden Mitgliedern und dem Umgang mit den eigenen gesundheitlichen Grenzen.