Berlin. Der wegen sexueller Gewalt verurteilte und inhaftierte Harvey Weinstein ist in ein Krankenhaus eingeliefert worden. Was bekannt ist.
Der frühere Filmmogul Harvey Weinstein ist Berichten zufolge wegen besorgniserregender Blutwerte aus dem Gefängnis wieder in ein Krankenhaus verlegt worden. Der 72-Jährige sei nun zur „Notfallbehandlung“ vom Rikers Island Gefängnis in das Bellevue Hospital in Manhattan verlegt worden, wo er voraussichtlich bleiben werde, bis sich sein Zustand stabilisiere, berichtete das „People“-Magazin unter Berufung auf Weinsteins Anwalt Imran Ansari.
Bereits in der Vergangenheit wurde Weinstein aus dem berüchtigten Inselgefängnis Rikers Island in ein Krankenhaus verlegt. Nun seien die besorgniserregenden Blutwerte der Grund, für seine erneute Einlieferung. In einer separaten Meldung aus dem Team Weinsteins hieß es offen, dass Weinstein an Leukämie erkrankt sei. Dazu hatte es früher bereits Spekulationen gegeben. Diese Informationen sollte zwar so lange wie möglich geheim bleiben, wurde allerdings schnell zum Thema öffentlicher Diskussionen, so ein Sprecher des 72-Jährigen.
Auch interessant
Harvey Weinstein: Ex-Hollywood-Produzent leidet an Leukämie
US-Medien berichteten im Oktober dieses Jahres, dass bei dem früheren Hollywood-Produzenten Knochenmarkkrebs diagnostiziert worden sei. Weinsteins Anwälte sagten dazu: „Harvey Weinstein, der unter einem Mangel an angemessener medizinischer Versorgung und beklagenswerten und unmenschlichen Bedingungen in Rikers Island leidet, wurde aufgrund eines alarmierenden Bluttestergebnisses, das sofort ärztliche Hilfe erfordert, zur Notfallbehandlung ins Bellevue Hospital gebracht.“ Laut seinen Anwälten leide Weinstein an einer Reihe von Krankheiten, darunter auch Leukämie. Eine ausreichende Versorgung konnte ihm im Gefängnis nicht gegeben werden, so die Anwälte weiter.
Könnte Sie auch interessieren: Mette-Marits Sohn Marius wieder auf freiem Fuß
Der ehemalige Filmmogul wartet auf ein erneutes Verfahren nach seiner Verurteilung zu Vergewaltigung und sexuellen Übergriffen im Jahr 2020. Im April wurde dieses Urteil vom höchsten Gericht in New York wegen Verfahrensfehlern aufgehoben. Somit auch die Haftstrafe zu 23 Jahren. Nun soll der Fall 2025 erneut aufgerollt werden. Der ehemalige Hollywood-Produzent bestreitet weiterhin jegliches Fehlverhalten. Da er in einem Verfahren in Los Angeles 2023 ebenfalls wegen Vorwürfen sexueller Gewalt zu einer 16-jährigen Haftstrafe verurteilt worden war, bleibt Weinstein weiterhin in Haft.
Die Vorwürfe gegen Harvey Weinstein lösten Mitte Oktober 2017 die MeToo-Bewegung aus. Zahlreiche betroffene Frauen teilten unter dem Hashtag ihre Geschichten von sexueller Gewalt, sexuellen Übergriffen und sexueller Belästigung. Unter anderem auch Hollywood-Schauspielerinnen über den systematischen Missbrauch in der Filmbranche. Zurückzuführen ist die Bewegung auf die Aktivistin Tarana Burke. Seitdem wurde der Hashtag millionenfach verwendet und stieß weltweit eine gesellschaftliche Debatte an.
- Therapie: Neue Wunderpille gegen Krebs? „Das ist äußerst unseriös“
- Gute Nachrichten: Neue Therapie erhöht Überlebenschancen bei Gebärmutterhalskrebs
- Prävention: Impfung gegen Krebs? Biontech macht überraschende Ankündigung
- Kommentar: Diese Früherkennung von Prostatakrebs ist Geldverschwendung
Weinsteins Gesundheitszustand hatte bei vergangenen Gerichtsverhandlungen bereits für Diskussionen gesorgt. Er konnte aufgrund seines Zustandes lediglich im Rollstuhl an den Verhandlungen teilnehmen oder zuletzt wegen gesundheitlicher Probleme gar nicht vor Gericht erscheinen.
Lesen Sie auch: Psychiater über Pelicot und P. Diddy: Das haben Täter gemeinsam