Berlin. Sie gehört zu Italien, wie Parmesan zur Pasta: die Piaggo Ape. Damit ist bald Schluss – der Hersteller lässt nun in Asien produzieren

Italien muss Abschied von einem seiner Straßen-Klassiker nehmen: Die legendären Kleintransporter auf drei Rädern namens Ape – italienisch für Biene – werden nach mehr als einem Dreivierteljahrhundert nicht mehr in der Toskana gebaut, sondern nur noch in Indien. Dort sind die Kosten für die Herstellerfirma Piaggio geringer und auch die Sicherheits- und Umweltvorschriften niedriger. 

Das Aus für die heimische Produktion wurde der Belegschaft nach Angaben von Gewerkschaften von der Konzernspitze in den vergangenen Tagen mitgeteilt. Die Informationen wurden der Nachrichtenagentur Ansa jetzt aus dem Unternehmen bestätigt. Mit der vollständigen Verlagerung der Produktion endet in Europa dann wohl auch der Verkauf: Die neuen Modelle sollen dann nur noch in Asien und Afrika auf den Markt kommen.

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Biene verzichtete komplett auf Komfort

Der erste solcher Kleintransporter lief 1948 in der toskanischen Stadt Pontedera vom Band – nur zwei Jahre, nachdem Piaggio seine ersten Vespa-Roller auf die Räder gestellt hatte. Im Grundsatz war die Arbeitsbiene namens Ape auch nichts Anderes als eine Vespa (deutsch: Wespe) auf drei Rädern, mit Fahrerkabine und Ladefläche. Der Komfort im Führerhäuschen ist gleich null: weder Heizung noch Radio lenken den Fahrer ab.

In Italien gehörten die Blechkisten seit Jahrzehnten fest zum Straßenbild dazu. Aus den Großstädten wie Rom oder Mailand ist die Ape inzwischen allerdings weitgehend verschwunden - nur in der Nachbarschaft von Märkten sieht man sie noch des Öfteren.

In Dörfern und kleineren Gemeinden knattern sie aber immer noch umher: Mit einer Länge von nur 2,50 Metern und eine Breite von 1,30 Metern ist die Ape vielerorts immer noch das einzige Nutzfahrzeug, das sich durch enge Gässchen zwängen kann - vor allem im Süden. (pcl/dpa)

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