Berlin. Die Forscher stießen in China auf 300 Tonnen Gold. Die Technik, mit der sie in zwei Kilometer Tiefe vordrangen, ist spektakulär.

Forscher der Geologischen Akademie haben im chinesischen Hunan-Provinzgebiet eine spektakuläre Entdeckung gemacht. „Reuters“ berichtet unter Berufung auf die chinesische Nachrichtenagentur „Xinhua“, dass Gold im Wert von 600 Milliarden Yuan, umgerechnet 80 Milliarden Euro, entdeckt wurde. In einer Tiefe von über 2000 Metern entdeckten die Wissenschaftler mehr als 40 Goldadern auf dem Gebiet der Wangu-Mine im Bezirk Pingjiang. Der Fund umfasst bereits 300,2 Tonnen des wertvollen Edelmetalls – doch die Forscher sind überzeugt, dass die tatsächlichen Reserven noch weit größer sind.

Was diese Entdeckung bemerkenswert macht, ist die angewandte Technik. Die Wissenschaftler setzten laut Angaben des „Stern“ auf eine neuartige Methode zur dreidimensionalen Kartierung des Bodenprofils. Diese technologische Innovation hat die Erfolgsquote der Probebohrungen auf 87,3 Prozent gesteigert. Von 55 Bohrungen über 1500 Metern Tiefe sind 48 auf Gold gestoßen.

Goldfund in China: Entdeckung hat wenig Auswirkungen auf Goldmarkt

Der Fund dürfte China sehr gelegen kommen. Laut dem Magazin könnte das Gold den Bedarf des Staates ein Jahr lang decken. China ist der weltweit größte Goldproduzent und -verbraucher. 2023 wurden rund 380 Tonnen Gold abgebaut, während der Bedarf des Landes allein im Jahr 2024 bei 741 Tonnen lag – die Produktion konnte also bei weitem nicht decken, was das Land benötigte.

Trotz der Größe des kürzlich entdeckten Goldvorkommens in Pingjiang wird erwartet, dass dieser Fund keinen direkten Einfluss auf die globalen Goldpreise haben wird, berichtet der „Stern“ weiter. Der Grund dafür liegt in der relativ kleinen Menge im Vergleich zu den weltweiten Goldreserven. Auch wenn die Entdeckung das Angebot an Gold erhöht, bleibt die Gesamtförderung weiterhin weit größer.

Techniker des Instituts für geologische Katastrophenüberwachung und -forschung der Provinz Hunan untersuchen Gesteinsproben im Wangu-Goldfeld im Kreis Pingjiang, in der zentralchinesischen Provinz Hunan.
Techniker des Instituts für geologische Katastrophenüberwachung und -forschung der Provinz Hunan untersuchen Gesteinsproben im Wangu-Goldfeld im Kreis Pingjiang, in der zentralchinesischen Provinz Hunan. © imago/Xinhua | Su Xiaozhou

Die weltweite Nachfrage nach Gold hingegen wächst kontinuierlich. Besonders seit dem Ukraine-Krieg haben Zentralbanken verstärkt Gold gekauft, um ihre Währungsreserven zu diversifizieren und sich gegen wirtschaftliche Unsicherheiten abzusichern. In Ländern wie China und Indien ist Gold zudem traditionell eine wichtige Form der Geldanlage, sowohl in Barren als auch als Schmuck. Diese steigende Nachfrage führt dazu, dass Experten einen Anstieg des Goldpreises bis 2025 auf bis zu 3000 Dollar pro Unze erwarten.