Berlin. Die Mpox-Variante Klade 1b ist erneut in Deutschland nachgewiesen worden. Welche Symptome bringt das Virus mit, wie überträgt es sich?

  • Das Virus Mpox ist wieder in Deutschland nachgewiesen worden
  • Was ist Mpox für eine Krankheit?
  • Welche Symptome bringt Mpox mit?

Die Zahl der gemeldeten Mpox-Fälle steigt, die Weltgesundheitsorganisation hat eine weltweite Notlage ausgerufen. Besondere Sorge bereitet der WHO eine neue Variante, die Ende 2023 in der Demokratischen Republik Kongo entdeckt worden ist. Es handelt sich um eine Sublinie der Mpox-Klade I (römisch eins). Sie wird als Ib bezeichnet. Nach Beobachtung von Experten vor Ort dürfte sie ansteckender sein als bisherige Varianten und eine schwerere Infektion auslösen.

In Schweden wurde sie erstmals außerhalb Afrikas nachgewiesen. In Deutschland bestätigte das RKI die Klade Ib Ende Oktober. Im Dezember dann wurde das Virus bei einer Familie aus dem Rheinisch-Bergischen Kreis in Nordrhein-Westfalen nachgewiesen, ein Familienmitglied hatte sich offenbar auf einer Afrika-Reise angesteckt. Drei weitere Angehörige erkrankten, darunter zwei Kinder.

Mpox-Viren hieß früher Affenpocken, weil sie zufällig erstmals bei Affen nachgewiesen worden waren.

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Mpox: Diese Symptome sind typisch für die Krankheit

Das Robert-Koch-Institut informiert in einem Ratgeber über Symptome, Übertragung und Verlauf einer typischen Mpox-Erkrankung. Zum Tod führt die Krankheit selten, meist bei sehr jungen oder immungeschwächte Personen.

Zu den Symptomen zählen:

  • Ausschlag an Händen, Füßen, Brust, Gesicht, Mund oder im Genitalbereich
  • Fieber
  • Schüttelfrost
  • Geschwollene Lymphknoten
  • Erschöpfung
  • Muskelschmerzen
  • Rückenschmerzen
  • Kopfschmerzen
  • Atemwegssymptome (etwa Halsschmerzen, verstopfte Nase oder Husten)

Das RKI schreibt, die Inkubationszeit werde in Endemiegebieten mit zwischen fünf und 21 Tagen angeben. Beim weltweiten Ausbruch im Jahr 2022 seien auch kürzere Inkubationszeiten von ein bis vier Tagen berichtet worden. Möglich sei, dass dies durch die Übertragung im Rahmen sexueller Kontakte bedingt sei.

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BMO_Mpox_ba.jpg © BM Infografik | Babette Ackermann Reiche, dpa

Eine Infektion äußert sich laut RKI häufig durch Auftreten von grippeähnlichen Symptomen, wie Fieber, Schüttelfrost und Muskelschmerzen. In mehr als der Hälfte der Krankheitsfälle entwickelt sich ein Ausschlag am Körper des oder der Kranken.

Während der gesamten Krankheitsdauer könne das Virus auf anderen Menschen übertragen werden, zum Teil auch bereits vor Auftreten der Symptome. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) gab die Sterblichkeitsrate zuletzt zwischen 0,1 und zehn Prozent an, abhängig von der medizinischen Versorgungslage.

Die meisten Menschen erholen sich innerhalb weniger Wochen wieder. Möglich sind laut RKI schwere Krankheitsfolgen, wie „entstellende Narben und bei Augenbeteiligung bleibende Hornhautschäden bis hin zum Sehverlust“. 

Wie wird Mpox übertragen?

Laut WHO können Tiere das Virus übertragen, darunter Eichhörnchen und verschiedene Affenarten. Durch direkten Kontakt mit den Körperflüssigkeiten eines infizierten Tieres kann die Krankheit auf den Menschen überspringen. Auch der Verzehr von kontaminiertem Fleisch, das nicht ausreichend gegart wurde, kann eine Ansteckung auslösen

Als Hauptgrund für die Übertragung von Mensch zu Mensch führt die WHO engen Körperkontakt auf, etwa Küssen, Berühren und vor allem Geschlechtsverkehr. Enger Kontakt im Familienbereich könne ebenfalls zur Übertragung führen, schreibt das RKI.

„Eintrittspforte für das Virus sind häufig kleine Hautverletzungen.“ Besonders alle Schleimhäute:

  • Augen
  • Mund
  • Nase
  • Genitalien
  • Anus

Mpox: Enger Kontakt für Übertragung notwendig

In seltenen Fällen kann Mpox sowohl auf Oberflächen von Textilien oder Gegenständen als auch per Tröpfcheninfektion übertragen werden. Für letzteres müsse man sich laut WHO allerdings längere Zeit in der Nähe des Gesichts einer oder eines Erkrankten aufhalten. Deshalb seien Arbeitende im Gesundheitssystem oder Angehörige des selben Haushalts besonders gefährdet. In seltenen Fällen sei auch die Übertragung der Mpox über die Plazenta von einer Mutter zum Fötus möglich.

Gegen Mpox gibt es keine spezifische Behandlung. Allerdings wirkt die normale Pockenimpfung zu 85 Prozent vorbeugend. Zudem gibt es inzwischen einen speziellen Impfstoff.

Das steckt hinter der Umbenennung in Mpox

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt seit November 2022, die englische Bezeichnung „Monkeypox“ in „Mpox“ zu ändern. Hintergrund ist nach Angaben der WHO, dass die Bezeichnung „Monkeypox“ (Affenpocken) als rassistisch wahrgenommen werden kann. Das Robert Koch-Institut (RKI) folgte dieser Empfehlung. Seitdem hat sich der Begriff „Mpox“ in der öffentlichen Diskussion weitgehend durchgesetzt. Nur vereinzelt taucht der Begriff Affenpocken noch in Datenbanken, bei Behörden oder in Mitteilungen auf.

Generell sollen nach den Vorgaben der WHO bei Namen für Krankheiten Hinweise auf bestimmte Länder, Regionen oder Tiere vermieden werden. Zudem soll der Name leicht aussprechbar sein.