Lüneburger Heide. So viele Hundebabys wie noch nie: Karin Dix züchtet Dänisch-Schwedische Farmhunde. Die Rasse erobert in Deutschland immer mehr Herzen.
- Karin Dix züchtet die in Deutschland bislang noch recht unbekannte Hundeart „Dansky“.
- Zwei Hündinnen haben gleichzeitig geworfen – 13 Welpen wuseln nun bei ihr herum.
- Alle zusammen waren bereits auf großer Shoppingtour.
13 süße Hundewelpen auf einen Schlag – das ist auch für eine erfahrene Züchterin wie Karin Dix eine Herausforderung. Die wilde Horde tapsiger Hundebabys bringt aktuell Leben ins Haus und in den Garten der Hanstedterin.
Spoiler vorweg: Das ungewöhnliche Rudel in Kleinformat war in seinem Heimatort in der Lüneburger Heide sogar schon einmal auf Shoppingtour und sorgte dabei für viel Aufsehen.
Lüneburger Heide: Turbulentes Welpen-Chaos – süßer geht’s wohl nicht
Seit August herrscht bei Karin Dix ein buntes Hunde-Chaos. So einen Babyboom hat die renommierte Züchterin vorher auch noch nicht erlebt. Es war das erste Mal, dass zwei ihrer Hündinnen gleichzeitig läufig wurden und sie beide decken ließ. Das Resultat waren zwei Würfe mit sechs beziehungsweise sieben Welpen, die im August fast zeitgleich auf die Welt kamen.
Hunderasse erobert in Deutschland immer mehr Herzen
Karin Dix betreibt im Heideort Hanstedt die Zuchtstätte „Grace’n Kelly“ und kümmert sich dort um eine Hunderasse, die in Deutschland noch nicht so bekannt ist, aber inzwischen immer mehr Herzen erobert: Sie züchtet Dänisch-Schwedische Farmhunde, die auch als Dansk-Svensk Gårdshund, Danish Swedish Farmdog, Dänisch-Schwedischer Hof- oder Bauernhund sowie kurz als „Dansky“ bezeichnet werden.
Die aus Skandinavien stammende Rasse erinnert auf den ersten Blick an einen Jack Russell, ist aber etwas größer und kräftiger. Der Dänisch-Schwedische Farmhund ist auch kein Terrier, sondern ein Pinscher.
Und von diesen energiegeladenen und sozialen Tieren hat Karin Dix gerade 13 Welpen zu Hause, plus der erwachsenen Hunde. Ihre Wohnung baute sie für den großen „Kindersegen“ komplett um: „Im Moment ist hier alles nur auf die Vierbeiner eingestellt“, sagt sie.
Fürsorglich schuf sie für jede Hundemama und ihre Babys separate Bereiche im Haus, eigene Ausgänge zum Garten und getrennte Gartenanteile: „Damit sich jede Hündin in Ruhe um ihre Welpen kümmern kann.“
Doch die kleinen Racker und ihre Mütter durchkreuzten dieses Vorhaben schnell, indem sie das menschliche Ordnungsprinzip einfach unterwanderten. „Sie laufen mal hierhin und mal dahin und trinken mal bei der einen und mal bei der anderen Mutter“, erzählt die Züchterin.
Welpen-Gewusel ist morgens besonders herausfordernd
Besonders anspruchsvoll ist es am Morgen, wenn Karin Dix das erste Mal in den von 13 niedlichen Welpen bevölkerten Wohnraum kommt. „Dann laufen und springen alle durcheinander, wollen mich begrüßen und ich komme keinen Zentimeter von der Stelle“, sagt Karin Dix.
Es folgt die „Raubtierfütterung“. Dabei muss die Züchterin aufpassen, dass sie bei dem Gewusel keinen der Kleinen versehentlich tritt, dass alle ihr Futter erhalten, es in Ruhe fressen können und auch die Großen zu ihrem Recht kommen. „Manchmal denke ich, ich bin im Kindergarten“, sagt Karin Dix. „Dann sage ich Sätze, wie ,Helena, das ist nicht dein Spielzeug‘ oder ,Freda, gib‘ Yokos Kaustange her‘.“
Die Hundebabys sind ja in vielem auch wie kleine Kinder. Vor allem benötigen sie sehr viel Aufmerksamkeit und Zuwendung. „Der Dänisch-Schwedische Farmhund ist ohnehin besonders anhänglich und verschmust – gerade als Welpe“, weiß Dix. „Alleinsein ist für diese Hunde keine Option.“ Sie ist froh, dass diesmal kein kleiner „Krawallmacher“ dabei ist, der die Truppe so richtig aufmischt.
„Dann hat man das Gefühl, man hütet eine Horde Gremlins“, sagt Karin Dix. Bei 13 Welpen wäre so eine Monsterclique nur schwer im Zaum zu halten, und deshalb freut sich die Züchterin über ihre relativ gemäßigte Rasselbande: „Die Welpen sind alle recht ausgeglichen, ruhig und zufrieden – zum Glück“, sagt die Züchterin. Dabei weiß sie, dass dies nicht unbedingt nur Glückssache ist, denn die Väter des doppelten Babybooms wurden von Dix bewusst auch nach diesen Charaktermerkmalen ausgewählt.
Drolliger Hundenachwuchs kostet auch Nerven
Trotzdem: Es kommt vor, dass Karin Dix nach stundenlangem Pfützchenbeseitigen, ewigen Hinterherwischen und Verteilen von Streicheleinheiten zwischen all ihren Hunden steht, kurz innehält und ganz langsam von Zehn herunterzählt. „Um mich zu beruhigen. Das kann hier nämlich alles auch sehr stressig werden.“
So habe sie unterschätzt, wie viel Zeit und Arbeit es kostet, sich mit den vielen Interessenten für ihren drolligen Hundenachwuchs zu beschäftigen. „Ich bin da sehr ‚picky‘ und investiere viel Zeit, um die richtigen Käufer zu finden. Ich möchte sie kennenlernen und sicher sein, dass meine Tiere es dort gut haben“, sagt Karin Dix.
Wanderung mit Käufern und Welpen in der Heide
Im Moment kommen jeden Tag zwei bis drei Besucher und bleiben oft mehrere Stunden. „Ich rede dann Klartext, damit die Leute wissen, was auf sie zukommt. Und wenn ich das Gefühl habe, ein Hund wird aus falschen Motiven heraus gekauft, lehne ich einen Verkauf unter Umständen ab“, sagt die Züchterin.
Doch wenn es tatsächlich „matcht“, gibt es von Karin Dix jegliche Unterstützung für die künftigen Hundebesitzer. So wie am nächsten Wochenende: Dann geht sie mit den bereits feststehenden Käufern und „ihren“ Welpen auf gemeinsame Kennenlerntour durch die Lüneburger Heide, die gleich hinter der Zuchtstätte beginnt.
Beim Shopping waren die 13 Welpen die Stars des Tages
Schritt für Schritt führt Karin Dix ihre 13 gepunkteten Moppel an die Welt „da draußen“ heran. Eine große Herausforderung war diesmal die obligatorische Shoppingtour ins „Futterhaus“, wo Hundegeschirr gekauft werden musste: 13-mal in XS.
„Es waren genau 13 Geschirre in der richtigen Größe da“, lacht Karin Dix. Die Anprobe verlief turbulent, aber erfolgreich, und die süßen Hundebabys waren die Stars des Tages. „Der Geschäftsführer hat sogar Fotos von uns gemacht“, sagt Karin Dix.