Seevetal. Täter dürften enttäuscht sein: Das Feuer kratzt nur an der Oberfläche. Wie es um die Fotos und Daten der aufgezeichneten Raser steht.

Das hatten sich die Täter so einfach gedacht. Der Erfolg lässt allerdings zu wünschen übrig – zum Glück der Allgemeinheit! Unbekannte haben in der Nacht zu Sonnabend in der Gemeinde Seevetal versucht, einen sogenannten Blitzeranhänger in Brand zu setzen. Der „Messanhänger des Landkreises Harburg zur Geschwindigkeitsüberwachung“, so die offizielle Bezeichnung aus dem Kreishaus in Winsen, war an der Helmstorfer Straße in Helmstorf innerhalb einer Tempo-50-Zone aufgestellt.

Blitzeranhänger im Landkreis Harburg: Höhe des Schadens ist noch offen

Dort übergossen ihn Unbekannte im Schutz der Dunkelheit mit einer brennbaren Flüssigkeit und versuchten dergestalt, das Gerät in Brand zu stecken. „Wie hoch der Schaden ist, ist noch offen. Das Geschwindigkeitsmessgerät funktioniert noch und wird jetzt überprüft“, teilt der Landkreis Harburg am Montag mit, der eine Strafanzeige erstattet habe. Die Polizei ermittele und habe bereits Aussagen von Zeugen vorliegen.

„Daten werden live digital übermittelt und können ausgewertet werden“

„Die Daten der Temposünder und die Bilder von Geschwindigkeitsüberschreitungen sind aber nicht vernichtet. Die Daten werden live automatisch digital übermittelt und können ausgewertet werden“, sagte Susanne Wermuth, Leiterin der Abteilung BürgerService beim Landkreis Harburg. Zu dieser Abteilung gehört auch die Geschwindigkeitsüberwachung. „Wer geblitzt wurde, erhält Post von uns – auch für die Nacht zu Sonnabend“, so Wermuth.

Unbekannte haben am Wochenende versucht, diesen Anhänger zur Geschwindigkeitsüberwachung in Brand zu setzen. Zu diesem Zeitpunkt stand er in Helmstorf in der Gemeinde Seevetal.
Unbekannte haben am Wochenende versucht, diesen Anhänger zur Geschwindigkeitsüberwachung in Brand zu setzen. Zu diesem Zeitpunkt stand er in Helmstorf in der Gemeinde Seevetal. © HA | Landkreis Harburg

Der Blitzeranhänger ist eine Maßnahme, um Raser im Landkreis Harburg auszubremsen: Ziel der Geschwindigkeitskontrollen sind mehr Verkehrssicherheit und die Unfallprävention. Durch die Verkehrsüberwachung, besonders an neuralgischen Stellen, sollen Unfälle im Idealfall ganz vermieden, zumindest aber gemindert werden. „Zu schnelles Fahren ist kein Kavaliersdelikt, sondern eine der häufigsten Unfallursachen“, betont Susanne Wermuth.

Überwachung von Geschwindigkeiten auch zum Schutz von Erstklässlern

Nach dem Hinweis von Bürgerinnen und Bürgern, die zu hohe Geschwindigkeiten beobachtet hatten, war der Trailer auch in Helmstorf aufgestellt worden. Der beschädigte Messanhänger wird zeitnah durch ein Leihgerät ausgetauscht, insbesondere um die Geschwindigkeitsüberwachungen zu Beginn des neuen Schuljahres fortführen zu können. Die Sorgfaltspflicht der Behörden gilt vorwiegend den Erstklässlern. Der Anhänger wird rund um die Uhr autark mit Akkus betrieben.

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Insgesamt verfügt der Landkreis Harburg über sieben stationäre Blitzer, drei weitere kombinierte Rotlicht- und Geschwindigkeitsüberwachungsanlagen in Elstorf und Neu Wulmstorf, sowie seit dem Jahr 2020 über den beschriebenen Blitzeranhänger. Dazu kommen vier mobile Anlagen mit Laserscannertechnik, die mehr als 500 Standorte im gesamten Kreisgebiet anfahren.

Blitzeranhänger im Landkreis Harburg: Weitere Maßnahmen zur Überwachung

Die Überwachungsmaßnahmen werden an Unfallbrennpunkten und Gefahrenstellen konzentriert. „Wir setzen auf eine konstantere Überwachung. Die Erfahrung zeigt, dass Autofahrer, die damit rechnen müssten, geblitzt zu werden, langsamer fahren“, so Susanne Wermuth abschließend.