Seevetal. Von Martinshorn bis Wasserwerfer: Einsatzpferde müssen schussfest sein. Eine Übung mit der Feuerwehr Hittfeld bereitet sie darauf vor.

Pferde sind von Natur aus Fluchttiere – wenn sie unbequemen Situationen begegnen, machen sie sich aus dem Staub, und das so schnell wie möglich. Doch ausgerechnet diese manchmal so wilden, manchmal wunderlich sanften Geschöpfe können Polizei und Feuerwehr bei wichtigen Einsätzen zur Seite stehen. Vorausgesetzt, sie bleiben standhaft und bewahren die Ruhe.

So lautet jedenfalls die Erwartung an die Pferde in den Reiterstaffeln der Johanniter-Unfallhilfe, unter anderem im Landkreis Harburg. Sie kommen auch dann zum Einsatz, wenn die Polizei mit Wasserwerfern gegen Demonstranten vorgeht oder ein Martinshorn erschallt.

Ausbildung für die Reiterstaffel: Faszinierende Momente in Hittfeld

All das können die tierischen Partner nicht sofort umsetzen. Daher fand in Hittfeld in der Gemeinde Seevetal jetzt eine gemeinsame Übung der Johanniter-Reiterstaffeln und der Freiwilligen Feuerwehr Hittfeld statt. Ziel der Übung war nach Angaben von Feuerwehr und Johannitern, die Pferde an das Einsatzgeschehen zu gewöhnen. Trainiert wurden verschiedenen Einsatzszenarien.

So sieht es aus, wenn Pferde den Einsatz von Martinshorn und Wasserfontänen kennenlernen.
So sieht es aus, wenn Pferde den Einsatz von Martinshorn und Wasserfontänen kennenlernen. © JOTO | Joto

Die Hittfelder Feuerwehr, die mit ihrem neuen Unimog vor Ort war, schaltete Martinshorn und Blaulicht ein. Einsatzkräfte ließen Wasserfontänen aufsteigen, unter denen einige Pferde mit ihren Reitern hindurchliefen. Andere Tiere waren nicht sofort mutig: Sie mussten langsam an die ungewohnte Situation herangeführt werden.

Reiterstaffeln aus ganz Norddeutschland reisen in den Landkreis Harburg

Ehrenamtliche Mitglieder der Reiterstaffeln waren aus ganz Norddeutschland angereist. Mit ihren speziell ausgebildeten Pferde sind sie unter anderem bei Veranstaltungen und Sanitätsdiensten im Einsatz. In den Sommermonaten reiten sie auch Streife in unwegsamen Gebieten wie der Lüneburger Heide und sind dort meistens schneller als Rettungswagen bei verletzten Personen.

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Die Johanniter-Reiterstaffel aus dem Regionalverband Harburg besteht aus etwa 20 ehrenamtlichen Engagierten und 15 Einsatzpferden. Unter den Reiterinnen und Reitern sind Sanitätshelfer, Rettungssanitäter, Rettungsassistenten, Notfallsanitäter und Ärzte.

Wer möchte die Reiterstaffel unterstützen? Such nach Freiwilligen im Landkreis Harburg

„Interessierte Reiter – mit und ohne Pferd – sind jederzeit willkommen. Wir bilden Zwei- und Vierbeiner umfassend aus, bevor sie in den Einsatz gehen“, sagte Martina Leffrang, Leiterin der Reiterstaffel. Gemeinsame Trainingseinheiten wie aktuell in Hittfeld sollen auch in Zukunft regelmäßig stattfinden.