Lüneburg/Amelinghausen. Heide-Bahnstrecke zwischen Lüneburg und Soltau soll reaktiviert werden. Darum gibt es weniger Haltestellen als geplant.
Eine regelmäßige Zugverbindung zwischen der Stadt Lüneburg und der Lüneburger Heide ist in greifbare Nähe gerückt. Die alte Bahnstrecke soll reaktiviert werden. Innerhalb von 21 Minuten könnten Reisende künftig mit dem Zug vom Bahnhof Lüneburg nach Amelinghausen fahren, in 49 Minuten könnten sie auch Soltau erreichen.
Es sollen fünf Haltepunkte eingerichtet werden, auch ein Anschluss an die Verbindungen nach Hamburg und Hannover ist vorgesehen. Das sieht das nun veröffentlichte Betriebskonzept zur Reaktivierung der Bahnstrecke vor. Bisher wird die Strecke sporadisch für historische Bahnen und Gütertransporte genutzt.
Für Bahnstrecke von Lüneburg in die Heide liegt ein Betriebskonzept vor
Die Schieneninfrastruktur Ost-Niedersachsen GmbH (SInON) stellte den aktuellen Planungsstand der Streckenreaktivierung am Dienstag im Ausschuss für Mobilität des Landkreises Lüneburg in der Ritterakademie vor. Diplom-Ingenieur Sebastian Schülke von der SInON sagte, man habe in enger Absprache mit der Landesnahverkehrsgesellschaft (LNVG) ein Betriebskonzept entwickelt. „Dieses Konzept setzt auf ein verlässliches und attraktives Angebot mit guter Betriebsqualität.“
Für den Landkreis Lüneburg ist das zunächst eine gute Nachricht, meint Landrat Jens Böther. „Damit sind wir der Streckenreaktivierung einen wichtigen Schritt nähergekommen und anderen Regionen in Niedersachsen ein ganzes Stück voraus“, sagt er. Eine Bahnanbindung biete für den Südwesten des Landkreises gute Entwicklungsmöglichkeiten. Auch eine Siedlungsentwicklung entlang der Strecke werde angestrebt.
Konzept sieht nur fünf Haltestellen zwischen Lüneburg und Soltau vor
Außer der Heidestrecke wurde in Niedersachsen bisher nur für die Strecke zwischen Stade und Bremervörde ein Betriebskonzept erstellt. Dennoch sehen Kreispolitik und Kreisverwaltung noch Gesprächsbedarf, heißt es aus dem Kreishaus. Mit den Verkehrsexperten bei SInON und LNVG sei zu klären, ob weitere Zustiegsmöglichkeiten auf der Strecke untergebracht werden können.
Bisher sind zwischen Lüneburg West-Bahnhof und Soltau lediglich die Haltepunkte Lüneburg-Soltauer Straße, Lüneburg-Rettmer beziehungsweise Häcklingen, Melbeck/Embsen sowie Amelinghausen vorgesehen.
Züge sollen stündlich fahren, dann ist Förderung möglich
„Ich finde es wichtig, das Bestmögliche aus der Reaktivierung herauszuholen und gleichzeitig die Menschen mitzunehmen“, sagt der Landrat. „Ob und wie genau wir uns gegenüber dem Land positionieren, diskutieren wir noch in der Kreispolitik.“
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Um die Fahrzeiten aus der Machbarkeitsstudie zu erreichen, könnten einige Haltepunkte nicht bedient werden, lautete die Erklärung der SInON im Ausschuss. Zusätzliche Haltepunkte in Soderstorf und Drögennindorf würden zu sich kreuzenden Verkehren führen und die Fahrzeit deutlich verlängern. Dadurch wären die Anschlusszüge nach Hamburg oder Hannover nicht mehr zu erreichen. Am Ende müsste die Strecke so attraktiv sein, dass sie vom Land gefördert werde. Geplant ist ein Stundentakt mit einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von 100 Kilometern pro Stunde.
Heide-Bahnstrecke zwischen Lüneburg und Soltau kann in Detailplanung gehen
Dem Betriebskonzept vorausgegangen war eine Machbarkeitsstudie, die vom Landkreis Lüneburg beauftragt wurde. „Die Machbarkeitsstudie bildete die Grundlage für die Streckenreaktivierung zwischen Lüneburg und Soltau“, sagt Stefan Borchers vom Fachdienst Mobilität. Nun habe die Studie ihren gewünschten Zweck erfüllt – nämlich die Heide-Bahnstrecke schnell in die Detailplanung zu nehmen, damit weitere Planungsschritte folgen können.