Liverpool/Buchholz. Sänger Daniel Estrin tritt mit der Band Voyager für Australien beim ESC an – mit einer spektakulären Show.

Die erste Hürde hat der in Buchholz aufgewachsene Rockmusiker und Jurist Daniel Estrin (46) genommen: Mit seiner Metalband Voyager steht er heute Abend für Australien auf der Finalbühne des Eurovision Song Contest (ESC) in Liverpool und muss die Zuschauer von sich und seinem Lied „Promise“ überzeugen.

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Ausschließlich das Publikum hatte im zweiten Halbfinale am Donnerstag darüber entschieden, ob sich Voyager überhaupt für die Hauptshow an diesem Sonnabend (13. Mai) qualifizieren. Deutsche Zuschauer waren lediglich im ersten Halbfinale am Dienstag stimmberechtigt.

Die Wahl im zweiten Durchgang konnten sie nicht beeinflussen. Im Finale können sie aber für den deutschen Auswanderer votieren. Für Deutschland tritt die Hamburger Metalband Lord Of The Lost beim ESC 2023 an.

Voyager treten als erste Band überhaupt für Australien bei Eurovision Song Contest auf.
Voyager treten als erste Band überhaupt für Australien bei Eurovision Song Contest auf. © Jeff Spicer/Getty Images | Unbekannt

Beim Tele-Voting am Donnerstag schafften es Estrin und seine Mitmusiker unter die ersten zehn von 16 Wettbewerbern und wurde damit seiner Favoritenrolle gerecht. Zuletzt rangierte Australien bei den Buchmachern für das zweite Halbfinale laut einer Übersicht des Portals eurovisionworld.com hinter Österreich und Zypern auf Platz drei (Stand: 10. Mai).

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„Wir werden als Erste den ESC-Sieg nach Australien holen, weil die Zuschauer uns den Spaß auf der Bühne ansehen werden – und dieser Spaß ist ansteckend“, sagte Estrin dem Abendblatt im April.

Musiker überraschen mit 80er-Jahre-Auto auf der Bühne

Für Aufsehen sorgten kürzlich Einblicke in die Liveperformance von Voyager. Passend zur musikalischen Mischung aus harten Rockklängen und einem typischen 80er-Jahre-Synthesizer-Sound transportieren Estrin und Co. den 80er-Stil auch in Form eines echten Sportwagens. Der weiße Toyota MR2 war – mit dem Bandleader am Steuer – sowohl in einem Clip als auch bei Bühnenproben im Einsatz, wie ein Social-Media-Beitrag zeigt.

„So etwas habt ihr garantiert noch nie gesehen“, heißt es auf dem offiziellen Eurovision-TikTok-Kanal dazu. Im Gespräch mit dem Abendblatt hatte Daniel Estrin bereits „etwas Besonderes“ für die Bühnenshow angekündigt, mit dem man die Zuschauer durch eine Geschichte führen wolle.

Bandleader Daniel Estrin wuchs in Buchholz auf

Daniel Estrin vertritt Australien beim ESC 2023 mit seiner Band Voyager – hier ist der Ex-Buchholzer bei einer Eurovision-Party in London zu sehen.
Daniel Estrin vertritt Australien beim ESC 2023 mit seiner Band Voyager – hier ist der Ex-Buchholzer bei einer Eurovision-Party in London zu sehen. © Jeff Spicer/Getty Images | Unbekannt

Der Auswanderer mit australischer Staatsbürgerschaft wuchs in Buchholz auf und ging unter anderem auf das Friedrich-Ebert-Gymnasium in Hamburg-Harburg. Als Jugendlicher zog er mit seinen Eltern nach Perth an die Westküste Australiens und ist dort heute Chef einer auf Migrationsrecht spezialisierten Anwaltskanzlei.

Seine Band Voyager gründete Estrin im Jahr 1999 in Australien. Seit 2003 sind sieben Alben erschienen. Den Klang des ESC-Songs „Promise“ erklärt er so: „Es ist melodisch. Es ist 80er-Pop mit ein paar harten Gitarren.“

Wann und wo das ESC-Finale im TV und per Stream zu sehen ist

Australien nimmt seit 2015 beim Eurovision Song Contest teil. Im Gegensatz zu den Geldgeberländern Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Spanien und Italien sowie dem Gastgeberland müssen sich die Vertreter aller anderen Nationen den Platz im Finale in einer der beiden Halbfinals erkämpfen. Großbritannien übernimmt die Ausrichtung des ESC 2023 für die Ukraine, die den Songcontest 2022 gewann.

Live zu sehen ist der Wettbewerb am Sonnabend (13. Mai, Countdown ab 20.15 Uhr) im TV im Ersten sowie auf ARD One, sowie im Stream auf eurovision.de und in der ARD-Mediathek.