Lüneburg. In der 80.000-Einwohner-Stadt probieren Einzelhändler und Gastronomen viel aus, um die City attraktiv zu halten – mit Erfolg.
Gelb gilt als Farbe der Kreativität – keine schlechte Voraussetzung, wenn es um die Rettung einer Innenstadt vor der Verödung, Beliebigkeit und Langeweile geht. Auch, dass es aufwärts gehen muss, sollte jedem klar sein, der sich mit dem Zustand deutscher Stadtzentren befasst. Die Bedeutung der gelben Leitern, die vor vielen inhabergeführten Geschäften in Lüneburg stehen, geht daher über das Werben um Aufmerksamkeit hinaus. Die Leiter ist nur ein Zeichen dafür, dass in der 80.000-Einwohner-Stadt viel ausprobiert wird, um das Zentrum attraktiv zu halten.
Die üblichen Probleme sind auch hier bekannt: Zu viel Leerstand, steigende Mieten, Verdrängung kleiner Läden durch Filialisten, Konkurrenz durch den Onlinehandel und menschenleere Straßen nach Ladenschluss. Dennoch: Die Fußgängerzone wirkt auch wochentags belebt, ältere Menschen mit Einkaufstüten sind ebenso unterwegs wie Familien mit Eistüten. In den Seitenstraßen gibt es etliche kleine Geschäfte mit besonderem Angebot. Und auch das Karstadt-Kaufhaus bleibt der Stadt vorerst erhalten.
An der Belebung der Innenstadt sind viele Lüneburger beteiligt
Was läuft in Lüneburg besser als in anderen Städten mit ähnlichen Problemen? Gibt es so etwas wie ein Erfolgsrezept? Auf der Suche nach Antworten wird schnell klar: Es sind vor allem die vielen einzelnen Menschen, die sich für Projekte und Initiativen zusammentun. Sie entwickeln Ideen, erarbeiten Konzepte, unterstützen sich gegenseitig – und bringen sehr viel Zeit dafür auf. Damit dieses gemeinschaftliche Konstrukt zur Rettung der Innenstadt funktionieren kann, braucht es nicht nur kreative Ideengeber, sondern auch zupackende Macher, im Hintergrund wirkende Ermöglicher und unermüdliche Netzwerker.
Melanie-Gitte Lansmann ist als Geschäftsführerin der Lüneburg Marketing zuständig für die Außenwirkung der Stadt. Mit ihrem Team sitzt sie in einem Altbau am Rande der Innenstadt, an der Wand des Büros hängen Plakate: Erlebnis-Sonntage, Sülfmeistertage und das Stadtfest, das in „Lüneburg feiert“ umbenannt wurde. Lansmann sieht viel Potenzial in der malerischen Hansestadt. „Die Stadt lebt von ihrer Historie. Aber man muss sie auch lebendig machen.“
Ehrenamt und Kaufkraft sind in der Hansestadt besonders ausgeprägt
Dafür gebe es hier besonders viele Menschen, die sich ehrenamtlich für das Stadtleben engagieren, zudem viele Serviceclubs wie Rotary und Lions sowie einen gesunden Mittelstand mit entsprechender Kaufkraft. „Lüneburg hat eine starke Stadtgesellschaft. Man kennt sich, ist im Austausch und es werden viele Ideen eingebracht. Es ist den Menschen nicht egal, was aus ihrer Stadt wird“, sagt Lansmann. „Unsere Aufgabe ist es, diese Ansätze zu stärken und nach außen zu bringen.“
Das ist nicht immer einfach. Auch in Lüneburg gibt es Konkurrenzdenken unter Einzelhändlern, längst nicht alle sind mit den Möglichkeiten des Internets vertraut und auch der Gedanke, alles könnte weitgehend so weitergehen wie bisher, ist noch in einigen Köpfen verankert. Zudem hat die Pandemie das Problem der Leerstände deutlich verschärft. Die Sorge, die Kunden würden weiterhin Onlineshopping bevorzugen, habe sich aber nicht bewahrheitet, sagt Lansmann. „Das Verständnis, wie schön es ist, die Dinge auch anzufassen, ist stärker geworden. Jetzt tun wir einiges dafür, dass das so bleibt.“
Historische Altstadt und kleine Geschäfte sind Lüneburgs Schatz
Neben seiner Altstadtkulisse hat Lüneburg aus Sicht der Betriebswirtin einen weiteren Vorteil. „Die vielen inhabergeführten Läden machen es einfacher, gemeinsam Ideen umzusetzen.“ Wie die Geschenke-Einpackstation in einem leerstehenden Laden. Passanten konnten dort vor Weihnachten ihre Geschenke kostenlos verpacken lassen. Eigens angeheuerte Mitarbeiter schnürten pro Tag etwa 100 Päckchen. Die Vielfalt der Geschäfte sei aber auch für die Tagestouristen, eine kaufkräftige Kundengruppe, wichtig.
Doch Einkaufsmöglichkeiten allein reichen für eine attraktive Innenstadt nicht mehr aus, betont die Marketingchefin. Ebenso wichtig seien Cafés, Museen, Restaurants und Erlebnisse wie unterhaltsame Stadtführungen. „Für einen lebenswerte Stadt brauchen wir auch ein kulturelles Angebot.“ Für die Zukunft hat sie insbesondere die „Sonntagsattraktivität“ im Blick – Lüneburg soll auch belebt sein, wenn die Geschäfte geschlossen sind.
Konsumfreie Orte und Begrünung der City sind in Planung
Zudem sollen konsumfreie Orte entstehen, an denen sich Menschen aufhalten, informieren oder unterhalten lassen können. Ein entsprechendes Konzept wurde für das Programm „Resiliente Innenstädte“ eingereicht (siehe Info unten). Eine stärkere Begrünung der City ist bereits in Planung. „Grüne Oasen“ – hölzerne Pflanzinseln mit Liegestühlen – sollen den Aufenthalt angenehmer machen.
Dass Farbe funktioniert, um eine Einkaufsstraße interessanter zu gestalten, zeigt die Initiative „Die Gelbe Leiter“. Die Idee hat Ralf Elfers von einem Besuch in Kopenhagen mitgebracht. Eine Holzleiter, neben der Eingangstür zu einem Kellergeschäft gelehnt, als Blickfang für mögliche Kunden. So einfach, so wirkungsvoll, dachte sich der Inhaber des Lüneburger Modeunternehmens Hold. „Auf diese Weise können wir lokalen Händler uns sichtbar und die Stadt lebendig machen.“ Zurück zu Hause trommelte er Tischler, Maler und einen Holzlieferanten zusammen und am 1. April 2021 leuchteten die ersten gelben Leitern in Lüneburg.
Einzelhandels-Initiative „Die Gelbe Leiter“ entstand während der Corona-Pandemie
Im Rathaus sei man anfangs zurückhaltend gewesen, so schildert es Elfers. Er stellte die Leitern trotzdem auf – damit die Innenstadt wieder lebendig, freundlich und farbenfroh würde. Die Lockdowns hatte tiefe Spuren in den Innenstädten hinterlassen, die Geschäfte erholten sich nur langsam. „Die Kassen waren leer, alle saßen zu Hause und waren in Schockstarre“, erinnert sich Elfers. Zwar konnten die Händler wieder Kunden begrüßen, doch einladend habe das Zentrum mit all den Verbotsschildern nicht gewirkt.
Mit den Leitern kehrte etwas Zuversicht zurück. „Wir haben das Grau rausgeholt und, wie ich glaube, auch dazu beigetragen, dass die Leute wieder lächeln“, sagt Elfers. Er ist überzeugt, dass positives Denken die Grundvoraussetzung für eine positive Entwicklung ist. „Ich habe allerdings nicht gedacht, dass die Initiative so erfolgreich werden wird.“ 50 Leitern waren ursprünglich geplant, heute stehen sie vor mehr als 230 Geschäften. Für die Finanzierung der Idee sammelt der Familienunternehmer mit einigen Mitstreitern Spenden, auch Sponsoren unterstützen das Projekt. Eine offizielle Genehmigung hat er mittlerweile ebenfalls.
Initiator wünscht sich mehr mutige Ideen – wie in Skandinavien
Für die Zukunft wünscht sich Elfers noch mehr gemeinsames Engagement. „Wir müssen uns zusammentun und die Dinge in die Hand nehmen.“ Um als Einkaufsort zu überleben, müsse Lüneburg moderner werden und auch mutige Ideen zulassen – so wie er es in Skandinavien beobachtet hat. „In Aarhus und Kopenhagen gibt es zum Beispiel zwischen alten Häusern moderne Bauten, die für alle zugänglich sind. So etwas wünsche ich mir auch bei uns.“ So ist das Kulturhaus Dokk1 in Aarhus, das auch die Staatsbibliothek beherbergt, in einem modernen Bau am Wasser untergebracht.
Ideen gibt es offenbar reichlich in Lüneburg, und auch den Willen und das Engagement, sie umzusetzen. In den Gesprächen wird aber auch klar: Eigentlich müsste noch viel mehr getan werden. Die Sorge, dass es am Ende nicht reicht, dass die Innenstadt verödet, ist groß.
Gastronomen gründen Verein, um sich gegen Fachkräftemangel und Leerstand zu wappnen
Jörg Laser ist Inhaber des Hotel Einzigartig, ein schmales Altstadthaus im Wasserviertel. Gemeinsam mit rund 30 Hotel-, Restaurant-, Bar-, Club und Cafébetreibern hat er sich im Frühjahr 2021 zum Verein der Lüneburger Gastronomen zusammengetan, um das Leben in der Stadt mitzugestalten. Mit dem „Gelben Stuhl“, der inhabergeführte Gastronomiebetriebe kennzeichnet, wurden sie Teil der Kampagne von Ralf Elfers. Solche gemeinsamen Initiativen sind aus Sicht von Laser unbedingt notwendig, um die aktuellen Herausforderungen stemmen zu können.
„Wir sind an einem Kipppunkt“, sagt der Hotelier. „Wenn wir ihn nicht schon überschritten haben.“ Vor allem drei Faktoren hätten die Entwicklung der Innenstadt negativ beeinflusst. Zuerst habe die Pandemie extreme Schwierigkeiten für Gastronomie und Einzelhandel gebracht, nun gebe es erheblichen Leerstand, sogar in 1-A-Lagen. Das sei sowohl für Neueröffnungen als auch für bestehende Betriebe schwierig. „Niemand zieht neben Leerstände ein“, sagt Laser. Auch für vorhandene Läden erhöhe sich die Gefahr, weil weniger Menschen an diese Ecken kommen. Ein dritter Faktor sei der massive Fachkräftemangel, dies bringe viele Betriebe in Existenznot.
Das „Kaufhaus Innenstadt“ist überholt, heute ist auch Kultur wichtig
In dieser für viele dramatischen Situation will der Verein der Gastronomen die Rahmenbedingungen verbessern. Die Mitglieder tauschen Erfahrungen aus, unterstützen sich gegenseitig und organisieren Veranstaltungen. Im Manifest heißt es: „Wir verstehen uns als Netzwerk gleichgesinnter und suchen immer auch die Kooperative zum Handel und kulturellen Einrichtungen. Denn nur als Ganzes repräsentieren wir Lüneburger Gastlichkeit und können die Lüneburger Gastronomie-Kultur gemeinsam gestalten.“
Hotelinhaber Laser sieht den Wandel der Innenstadt an einem entscheidenden Punkt in einem seit langem währenden Prozess. In den 1990er Jahren wurde unter dem Schlagwort „Kaufhaus Lüneburg“ eine Alternative zu den damals überall entstehenden Einkaufszentren etabliert. In den 2010er-Jahren entwickelte sich ein Zweiklang aus Einzelhandel und Gastronomie. „Jetzt reicht das nicht mehr aus, wir brauchen auch kulturelle Erlebnisse in der Stadt“, sagt Laser. „Da ist noch viel mehr möglich.“ Zudem müsse es einfacher werden, Flächen über den Läden für Wohnungen zu nutzen.
Hotelier sieht in gemeinsamen Veranstaltungen Schlüssel zu nachhaltiger Belebung
Deutlich mehr Veranstaltungen – das ist ein zentrales Ziel des Vereins. Wichtig seien dabei Kontinuität und Vielfalt, meint Laser. „Wir müssen einen Teppich über das ganze Jahr ausbreiten, sodass die Menschen auch in eher schwachen Phasen des Jahres in die Stadt kommen.“ Die Veranstaltungen sollten sich an verschiedene Zielgruppen richten, wobei höherpreisige Angebote unerlässlich seien, um günstigere Formate mitfinanzieren zu können.
Vor Kurzem haben die Gastronomen eine Erlebniswoche organisiert: Unter dem Motto „Genuss und Geschichte“ gab es ungewöhnliche Stadtführungen, die auch für Bewohner der Stadt etwas Neues bieten sollten, mit passenden kulinarischen Angeboten – vom Bier-Tasting bis zum Drei-Gänge-Menü. Eine Neuauflage im kommenden Jahr ist geplant. Laser denkt jedoch bereits in größeren Dimensionen – zum Beispiel ein Jazzfestival über ein oder zwei Wochen im Stadtzentrum. Läden, Restaurants und auch Kirchen könnten einbezogen werden. „Das würde den Reiz von Lüneburg stark erhöhen.“
Stadtzentrum soll zum „Wohnzimmer der Lüneburger“ werden
Der Tourismus sei zwar angesichts der etwa 180 Gastronomiebetriebe extrem wichtig für die Stadt, betont der Hotelier, der am Stint auch die gegenüberliegende Bar Blaenk betreibt. Um nachhaltig zu wirken, müssten die Veranstaltungen aber in erster Linie für die Stadtbewohner konzipiert sein. „Wir müssen die Innenstadt zuerst zum Wohnzimmer der Lüneburger machen. Nur das führt zu einem Tourismus, der sich gut integrieren lässt.“
Auf der anderen Seite der Kernstadt steht Antje Blumenbach in der „Provinzperle“ und wirft die Kaffeemaschine an. Der Wein-Concept-Store an der Salzstraße ist nicht nur ein Ort, an dem es Wein, Lampen, Möbel und Geschirr zu kaufen gibt. Hier können Menschen auch netzwerken, sich inspirieren lassen und gemeinsam eine gute Zeit haben. Im Advent schenkte Blumenbach Glühwein aus und verkaufte Tannenbäume im Hof, mit weiteren Geschäftsfrauen stellte sie einen lokalen Adventskalender zusammen.
Regelmäßig lädt sie zu den „Sonntagsperlen“, einem Gesprächsformat mit unterschiedlichen Menschen aus der Region. Ihr Laden ist ein Ort, wie die Unternehmerin sich auch die ideale Innenstadt vorstellt. Mit Kunst, Musik, gutem Essen und schönen Dingen. „Es geht darum, mit allen Sinnen zu genießen. In die Stadt zu gehen, soll eine Inspiration sein.“
„Best Friday“: 122 lokale Einzelhändler setzen Zeichen gegen „Black Friday“
Lea Dietrichs kommt hinzu und lässt sich auf einem der Tresenhocker nieder. Die Kommunikationsdesignerin kümmert sich hier um Marketing und Design und ist zudem einer der treibenden Köpfe hinter der Aktion „Best Friday“. Als Gegenentwurf zum Online-Shopping-Wahn in der Woche um den sogenannten Black Friday, organisierte sie im vergangenen November eine lokale Aktion: 112 Geschäfte in Lüneburg beteiligten sich an dem besonderen Lüneburger Einkaufstag und gaben Rabatt auf ihre Produkte. Überall im Stadtzentrum waren an diesem Tag gelbe Plakate und Luftballons zu sehen.
„Wir hatten überlegt, was wir für die Stadt machen können. Und das war cool, lokal und gemeinsam“, sagt Dietrichs. Für jeden Laden gestaltete sie ein Poster im einheitlichen Design, auch die Social-Media-Kanäle leuchteten an diesem Tag gelb. Die Kampagne war eindrucksvoll, die Innenstadt gut besucht. „Aber so etwas kostet auch sehr viel Zeit und Energie“, sagt die 27-Jährige. „Es ist alles ein großer Lernprozess.“ Ein After-Work-Treffen gehörte ebenfalls dazu – damit die Geschäftsleute sich besser vernetzen und solche Aktionen künftig mit weniger Aufwand wiederholt werden können.
Unternehmerinnen setzen sich für eine Markthalle in Lüneburg ein
Auch für die nächste Idee der beiden Frauen liegt das Konzept schon in der Schublade. Eine überdachte Markthalle müsste man in Lüneburg haben, meint Blumenbach und die Begeisterung ist ihr anzusehen. „Dort könnten die Leute verweilen, sich mit Freunden treffen und so etwas würde auch jüngere Menschen anziehen.“ Da ihre Ideen nie lange reine Gedanken bleiben, hat das Duo schon mal an einigen Markttagen einen Weinstand dort aufgebaut. „Das war bombe“, sagt die 53-Jährige und skizziert, wie sie sich das für die Zukunft vorstellt: mit verschiedenen Gastroständen rund um den Wochenmarkt, an denen Menschen bei Käse, Wein oder Bier zusammenkommen.
Auch für Familien, Kinder und Jugendliche müssten noch mehr Angebote – vor allem ein Spielplatz – in der Stadt entstehen, sodass alle Generationen aufeinander treffen, voneinander lernen und miteinander ihre Wünsche für die Zukunft des Zentrums entwickeln können. „Wir lieben unsere Stadt und wollen nicht, dass sie kaputt geht“, sagt Antje Blumenbach. Lüneburg habe aber gute Voraussetzungen für eine lebendige Innenstadt: die Backsteinromantik, die Studenten, das Theater. „Es ist viel Bewegung da und es gibt einen gewissen Stadtstolz. Ich bin überzeugt, dass wir eine Riesenchance haben, als großer Gewinner hier rauszugehen.“
Stadt erhält Fördergeld für die Entwicklung der Innenstadt
Die Stadt Lüneburg setzt bei der Innenstadtentwicklung an verschiedenen Punkten an. Betreiber von Läden und Betrieben können Förderung für Neuanmietungen, Neuausstattungen von Geschäftsräumen oder Digitalisierungsprojekte beantragen. Auch neuer Wohnraum wird gefördert. Zudem fließt EU-Fördermittel in die Innenstadtentwicklung.
Das Programm Resiliente Innenstädte bietet die umfassendste Förderung. Als Instrument für eine nachhaltige Stadtentwicklung soll es die soziale, wirtschaftliche und ökologische Entwicklung in städtischen Gebieten unterstützen. Für eine behutsame Umgestaltung des Lüneburger Zentrums stehen aus dem Landesprogramm bis 2027 insgesamt 6,6 Millionen Euro zur Verfügung. Über die Umsetzung der Ideen entscheidet eine lokale Steuerungsgruppe. Auch private Akteure können sich ihre Projekte fördern lassen.
Ideen für die künftige Entwicklung der Stadt wurden im Projekt Zukunftsstadt gesammelt und im sogenannten Reallabor ausprobiert. Dazu zählten die Umgestaltung des Marienplatzes und des Platzes vor dem Theater sowie ein Lastenrad-Lieferdienst. Das Geld kam vom Bundesministerium für Bildung und Forschung. Die dreijährige Experimentphase des Projekts, das eine Kooperation von Zivilgesellschaft, Leuphana Universität und Stadtverwaltung ist, endet im Juni 2023.
Als „Engagierte Stadt“ ist Lüneburg zudem Teil eines bundesweiten Netzwerkprogramms. Daraus gibt es kein Geld, sondern Fortbildungen und fachkundige Begleitung, um das Angebot für ehrenamtliche Beteiligung weiter zu verbessern.