Harburg/Hafen. Großkontrolle im Hafen und auf dem Rastplatz Stillhorn auf der Autobahn 1 in Richtung Norden

155 Einsatzkräfte von Polizei, Zoll, Amt für Arbeitsschutz, dem Bundesamt für Logistik und Mobilität, Sachverständige der Dekra und zahlreiche Mitarbeiter weiterer Behörden kontrollierten am frühen Donnerstag für sechs Stunden vor allem den gewerblichen Lkw-Verkehr an zwei stationären Kontrollstellen in Stillhorn und am Zolldurchlass Waltershof.

Weitere Teams sichteten Gefahrgutcontainer im Hafen und sieben Fahrzeuge führten mobile Fahndungen durch.

Unterstützt wurden die Hamburger Beamten der Wasserschutzpolizei, die diese Maßnahme als zuständige Behörde leiteten, von Polizisten aus mehreren norddeutschen Bundesländern. Auch zwei Ordnungshüter aus Riga nahmen an der Kontrolle des Hafenverkehrs teil, sie sind im Rahmen eines Fortbildungsprogramm aktuell bei der Bremer Polizei zu Gast.

Lkw in teils erschreckendem Zustand

Großteils ging es für die Beamten an den Kontrollstellen um die richtige Kennzeichnung von Gefahrgut und die Ladungssicherheit. Fast schon erschreckend, ist der Zustand vieler Lkw die bei den Kontrollen ins Netz der Fahnder gehen. Insgesamt wurden 187 Kraftfahrzeuge kontrolliert, davon 56 mit Gefahrgut und 25 mit Abfällen beladen.

Für 15 Fahrzeuge wurde ein vorläufiges Weiterfahrverbot ausgesprochen. Bei 14 von 19 kontrollierten Containern wurden Verstöße gegen die Ladungssicherungs- und/oder Kennzeichnungspflicht festgestellt. Bis zur Behebung der Mängel wurden sie für den Weitertransport gesperrt. Während der Kontrollen wurden drei Strafanzeigen geschrieben und 96 Ordnungswidrigkeiten festgestellt, etwa Verstöße gegen das Gefahrgutrecht, mangelnde Ladungssicherheit und Lenkzeitüberschreitungen.

Ein polnischer Gefahrguttankwagen, mit giftigem oder ansteckungsgefährlichem Stoff der Gefahrgutklasse 6, war den Beamten kurz nach dem Aufbau der Kontrollstelle in Waltershof aufgefallen. Er war ohne gefahrgutrechtliche Zulassung und ohne Fahrtwegbestimmung unterwegs. Zudem hätte die Ladung grundsätzlich per Bahn oder Schiff transportiert werden müssen. Der weitere Transport zum Entladeort in Hamburg erfolgte kostenpflichtig unter polizeilicher Begleitung.

A1 ist eine wichtige Verbindung auch für Bootsdiebe

Im Rahmen der Kontrolle in Stillhorn wurde bei einem algerischen Führer eines Gefahrguttransportes ein offener Haftbefehl festgestellt. Der Fahrer wurde verhaftet und zur weiteren Sachverhaltsklärung nach Wilhelmsburg in die Wache gebracht. Der Haftbefehl konnte durch eine Zahlung von 960,00 EUR abgewendet werden.Ebenfalls im Fokus standen Sportschiffer. Mehrere Trailer wurden heraus gewunken und die Eigentumsverhältnisse überprüft. „Die A1 ist eine wichtige Verbindung auch für Bootsdiebe. Wir überprüfen daher regelmäßig zum Beginn der Sportbootsaison auch diese Transporte. Gestohlene Schiffe werden oft gen Osten oder in den Süden verbracht“, erklärt Einsatzleiter Nils Mohr. An diesem Kontrolltag hatten jedoch nur die Eigentümer ihre Schiffe am Haken gen Ostsee.