Hamburg . Medikamente mit dem Wirkstoff Valsartan werden zurückgerufen. Bei der Barmer Krankenkasse sind mehr als 650 Hamburger betroffen.
Bluthochdruck und Herzschwäche – unter diesen Erkrankungen leiden zahlreiche Hamburger. Behandelt wird beides auch mit Medikamenten, die den Wirkstoff Valsartan enthalten. Die Barmer-Krankenkasse in Hamburg weist nun auf einen Rückruf von Valsartan hin. Der Grund: Chargen des Wirkstoffs wurden durch eine wahrscheinlich krebserregende Substanz verunreinigt.
Nach eigenen Angaben sind allein bei der Barmer in Hamburg 665 Versicherte von dem Rückruf betroffen. „Betroffene Patientinnen und Patienten sollten auf jeden Fall mit ihrem Arzt Rücksprache halten, wie sie sich konkret verhalten sollen“, sagt Frank Liedtke, Landesgeschäftsführer der Barmer in Hamburg. Kosten für eventuell notwendige Alternativpräparate werden von der Krankenkasse übernommen. „Gleiches gilt für die Zuzahlungen für Alternativpräparate. Sie werden allen betroffenen Versicherten erstattet“, so Liedtke.
Diese Medikamente sind betroffen
Auf gar keinen Fall sollten herzschwache und bluthochdruckkranke Patienten das Medikament einfach absetzen. Das dadurch bedingte Risiko wäre laut dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte vielfach höher und akuter als die Gefahr, die von der wahrscheinlich krebserregenden Verunreinigung ausgehen kann. Ein plötzliches Absetzen könne sich besonders auf das Herz-Kreislauf-System und die Nierenfunktion auswirken, heißt es in der aktuellen Mitteilung der Krankenkasse Barmer.
Der Wirkstoff Valsartan ist Bestandteil vieler Arzneimittel. Der Rückruf vor wenigen Tagen galt verschiedenen Chargen, die Valsartan eines chinesischen Wirkstoff-Herstellers enthalten. Von dem Rückruf betroffen sind unter anderem die Präparate Valsartan AbZ®, Valsartan Heumann® und Valsartan comp.AbZ®. Definitiv nicht betroffen sind laut Barmer die Medimanete Valsartan dura® (Hersteller Mylan dura), Valsacor® comp. (Hersteller TAD Pharma) und Valsartan HCT Aurobindo® (Hersteller Aurobindo).