Hamburg. Die Polizei verfolgt eine vielversprechende Spur im Fall des Mannes, der von zwei Unbekannten schwer verletzt wurde. Zeugen gesucht.
Nach dem brutalen Angriff auf einen Teilnehmer der „Merkel muss weg“-Demonstration am Montag verfolgt die Polizei eine vielversprechende Spur. Eine Polizeisprecherin sagte dem Abendblatt, dass in einem U-Bahnhof Aufnahmen einer Überwachungskamera gesichert worden seien. Darauf seien mehrere Personen zu sehen. Eine mögliche Übereinstimmung mit Zeugenbeschreibungen werde nun geprüft. „Zudem wurden weitere Zeugen vernommen“, sagte die Sprecherin. Noch am Mittwoch habe das 37 Jahre alte Opfer im Krankenhaus wegen seiner schweren Kopfverletzungen behandelt werden müssen. Ein politischer Zusammenhang ist nicht ausgeschlossen – der Staatsschutz der Polizei ermittelt.
Vor der Attacke hatten sich rund 200 Merkel-Gegner auf dem Dag-Hammarskjöld-Platz am Dammtor-Bahnhof versammelt. In rund 100 Metern Entfernung protestierten dagegen rund 900 Gegendemonstranten.
Polizei sucht weiterhin Zeugen
Gegen 20 Uhr lief der Merkel-Gegner vom Veranstaltungsort in den U-Bahnhof Stephansplatz. Als er den Schacht am Ausgang Staatsoper/Gorch-Fock-Wall verlassen wollte, holten ihn die zwei Männer am Treppenaufgang ein. Zeugen berichteten, dass sich die Täter kurz zugenickt hatten, bevor sie ihre Kapuzen ins Gesicht zogen und mit der Faust zuschlugen. Der 37-Jährige, mehrfach am Hinterkopf getroffen, sank zu Boden. Passanten, die dazwischengehen wollten, wurden bedroht. Ein Täter trat dem 37-Jährigen mit so viel Wucht ins Gesicht, dass er nach hinten fiel und bewusstlos liegen blieb. Nach einem weiteren Tritt flüchteten die Männer.
Ein Täter soll etwa 1,80 Meter groß sein und wird auf 25 bis 28 Jahre geschätzt. Er hatte kurze dunkle, gegelte Haare und einen Dreitagebart, trug eine dunkle, gesteppte Kapuzenjacke und sprach akzentfrei Deutsch. Der zweite Täter, etwa zwei Meter groß, blond und 20 bis 30 Jahre alt, trug eine dunkle Jacke und weiße Sneaker. Hinweise an die Polizei, Telefon 040/ 42 86 - 56 789.