Hamburg. Nach dem heimtückischen Überfall auf acht Anhänger des Kiezclubs werden weitere Details veröffentlicht – und ein erster Zeugenaufruf.

Knapp zwei Wochen nach einem brutalen Raubüberfall auf acht Fans des FC St. Pauli in Eppendorf fahndet die Hamburger Polizei jetzt mit einem offiziellen Zeugenaufruf nach den Tätern. Wie berichtet, hatte in der Nacht zum 1. April eine Gruppe von mindestens 20 zum Teil maskierten Personen in dem Parkhaus des Einkaufszentrums Nedderfeld Center einem Kleinbus aufgelauert, mit dem die Anhänger des Kiezclubs gegen 1.35 Uhr vom Zweitliga-Auswärtsspiel bei Erzgebirge Aue (0:1) zurückgekehrt waren.

Als die St.-Pauli-Fans den gemieteten Neunsitzer vor der Filiale der Autovermietung abstellten, stürmten nach Polizeiangaben die Angreifer auf die zahlenmäßig unterlegene Gruppe zu und beschimpften diese. Als einer der Täter, von denen einige HSV-Kleidung trugen, einen Stein in die Busscheibe warf, wollten die St. Paulianer flüchten. Dabei traten mehrere der Angreifer auf die Opfer ein und bewarfen sie mit Bierflaschen. Dabei erlitt eine 27 Jahre alte Frau einen Jochbeinbruch, fünf weitere St.-Pauli-Anhänger wurden leicht verletzt.

Täter stahlen auch Taschen aus dem Bus

Nach der Gewaltattacke stahlen die Täter noch die Taschen der Auswärtsfahrer aus dem Kofferraum des Kleinbusses. Anschließend flüchteten sie unerkannt. Da eine Sofortfahndung mit sechs Peterwagen erfolglos blieb und auch die Vernehmung der Opfer keine weiteren Erkenntnisse lieferte, wenden sich die Ermittler nun direkt an mögliche Zeugen. Hinweise zu den unbekannten Tätern oder verdächtige Beobachtungen im Zusammenhang mit der Tat können der Polizei unter Telefon 040/ 4286-56789 gemeldet werden.

St. Paulis Fanladen verurteilte die Tat "auf das Allerschärfste“ und sprach von einem "Gewaltexzess, der durch nichts zu rechtfertigen ist“. Auch Cheftrainer Ewald Lienen zeigte sich erschüttert, als er auf der Pressekonferenz zum übernächsten Spiel von dem Ausmaß des Übergriffs erfuhr. "Das ist ja Wahnsinn", sagte der 63-Jährige, der eine klare Vorstellung hat, was mit den Tätern bei erfolgreicher Überführung geschehen soll. "Menschen, die so etwas machen, müssen die volle Härte des Gesetzes spüren", sagte Lienen.

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"Unterirdisch": Lienen wird über Überfall aufgeklärt

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