Kaltenkirchen. Täter übergoss Frau mit Flüssigkeit und zündete sie an. Opfer außer Lebensgefahr. Polizei rechnet mit einer Beziehungstat.
Einen Tag nach dem Anschlag auf eine 34-jährige Kaltenkirchenerin ist das Opfer außer Lebensgefahr. Die Frau wird weiterhin in einer Spezialklinik behandelt. Sie hatte am Dienstagmorgen schwere Brandverletzungen erlitten, als ein Unbekannter sie mit einer brennbaren Flüssigkeit übergoss und anzündete. Das Motiv ist bislang unklar, der Täter konnte entkommen. Bislang ist es den Ermittlern der Kriminalpolizei in Bad Segeberg nicht gelungen, die Hintergründe der Tat zu klären.
Die Frau hatte am Dienstag gegen 8 Uhr ihr Haus am Grundweg verlassen, um ihre Mülltonne von der Straße auf den Hof zu holen. Der Täter kam von hinten auf sie zu, übergoss die Frau und entzündete die Flüssigkeit. Nachbarn entdeckten die Frau und alarmierten Notarzt und Rettungswagen.
„Nach Hinweisen von Nachbarn richtete sich ein erster Tatverdacht gegen einen Familienangehörigen“, teilte die Polizei mit. Konkret in den Fokus der Ermittler geriet der ehemalige Ehemann, doch der Verdacht bestätigte sich nicht. „Der Mann scheidet als Täter aus“, hieß es. „Derzeit haben wir keinen Tatverdächtigen.“ Die Ermittler gehen weiter Hinweisen nach, dass es sich um eine Beziehungstat nach Familienstreitigkeiten handelt. Dass die Frau ein Zufallsopfer war, glauben die Ermittler nicht. „Wir gehen nicht davon aus, dass ein Gestörter durch die Stadt läuft“, sagte ein Polizeisprecher. Ermittelt werde primär im Bekannten-, Freundes- und Familienkreis.
Befragungen des Opfers führten zunächst zu keinem Ergebnis. Ein Polizeisprecher wies Darstellungen zurück, die Tat könne sich im russischen Milieu abgespielt haben. „Wir sprechen über deutsche Staatsbürger“, hieß es.
Weitere Hinweise auf den Täter erhofft sich die Polizei von den Untersuchungen der Kriminaltechniker. Sie untersuchen, welche Flüssigkeit bei dem Anschlag benutzt wurde.
Bislang hat die Kriminalpolizei in Bad Segeberg die Tat als gefährliche Körperverletzung eingestuft. Bei der Staatsanwaltschaft in Kiel wird der Fall jedoch in der Abteilung für Kapitaldelikte geführt, in der Tötungsdelikte bearbeitet werden.
Die Kripo bittet Zeugen um Hinweise unter Telefon 04551/8840.