Hamburg . Der 28-Jährige hatte in Hamburg und Schleswig-Holstein Tankstellen überfallen und wurde von der Polizei gesucht.

Auf der Autobahn 7 war die Jagd beendet. Die Polizei hat den Räuber festgenommen, der seit Anfang November in Schleswig-Holstein und Hamburg mindestens zwölf Tankstellen überfallen hat. Zweimal hatte der Täter in Norderstedter zugeschlagen, einmal in Nahe.

Dabei hat der Gesuchte mehrere 1000 Euro erbeutet. Bei dem Täter handelt es sich um einen 28 Jahre alten Mann aus der Ukraine. Das Amtsgericht Kiel erließ Haftbefehl. Jetzt wartet der 28-Jährige in Untersuchungshaft auf seinen Prozess.

Erst am Freitag hatte die Polizei einen Fahndungsaufruf mit Fotos des Täters aus einer Überwachungskamera veröffentlicht und um Hinweise gebeten. Am Sonnabend ging der Täter dann erneut auf Raubzug und überfiel gegen 19.20 Uhr in Norderstedt die Tankstelle am Alten Kirchenweg.

Wie bei den anderen Taten hatte sich der Mann vor dem Überfall eine Sonnenbrille aufgesetzt und mit einem Messer in der Hand einen Angestellten bedroht. Der Ukrainer erbeutete Bargeld und flüchtete. „Die Polizei leitete umgehend eine Großfahndung mit allen verfügbaren Kräften, auch aus Hamburg ein“, sagt Polizeisprecherin Sandra Mohr.

Eine Spur, die am Freitag nach dem Fahndungsaufruf eingegangen war, führte die Polizei zu dem 28-Jährigen. „Bei uns gingen konkrete Hinweise auf diese Person ein“, sagte ein Ermittler. Ein Zeuge hatte den Täter in Zusammenhang mit einem Tankbetrug gebracht. In Hamburg war ein Mann nach dem Tanken ohne zu bezahlen davongefahren. Wenig später stand die Identität des Gesuchten fest. Außerdem fanden die Ermittler heraus, dass er mit dem Auto eines Bekannten unterwegs war. Wo sich der Gesuchte aufhielt, war jedoch zunächst unklar.

Bei der Großfahndung am Sonnabend entdeckte eine Polizeistreife dann das gesuchte Auto. Eine Streife der Autobahnpolizei hatte sich an der A 7 postiert „Genau dieses Fahrzeug konnte dann anlässlich der Großfahndung auf der Autobahn 7 in Richtung Hamburg festgestellt und angehalten werden“, sagt die Polizeisprecherin. Die Streifenwagenbesetzung stoppte den Wagen zwischen den Anschlussstellen Schnelsen-Nord und Schnelsen. Sofort konfrontierten die Beamten den Fahrer mit dem Vorwurf, die Tankstelle in Norderstedt überfallen zu haben. „Er gab die Tat sofort zu und wurde der Kriminalpolizei Norderstedt überstellt.“ Er legte ein umfassendes Geständnis ab.

Inzwischen wirft die Polizei dem Mann nicht nur zwölf Raubüberfalle auf Tankstellen und eine Apotheke in Hamburg, Lübeck, Ahrensburg, Norderstedt und Nahe vor. In den Vernehmungen hatte der 28-Jährige Hinweise geliefert, dass er für weitere Taten in Süddeutschland infrage kommt. Außerdem wird er beschuldigt, einmal in Norderstedt und zweimal in Hamburg das Auto betankt zu haben, ohne das Benzin zu bezahlen. „Die Ermittlungen dauern an“, teilte die Polizei mit.

Das sind die Tatorte, die dem 28-Jährigen zugeordnet werden:
Hamburg, 2. November: Winterhuder Weg auf der Uhlenhorst.
Hamburg, 6. November: Langenhorner Chaussee in Fuhlsbüttel.
Hamburg, 8. November: Meiendorfer Straße in Rahlstedt.
Hamburg, 9. November: Apotheke an der Poppenbüttler Hauptstraße in Poppenbüttel.
Norderstedt, 10. November: Tangstedter Landstraße.
Hamburg, 12. November: Meiendorfer Straße in Rahlstedt.
Lübeck, 13. November: Travemünder Allee.
Hamburg, 15. November: Rolfinckstraße in Wellingsbüttel.
Ahrensburg, 17. November: Reeshoop.
Nahe, 18. November: Segeberger Straße.
Ahrensburg, 18. November, Reeshoop.
Norderstedt, 27. November, Alter Kirchenweg.