Hamburg. Kreuz, Anker, Herz. Das sind die religiösen Tattoos der Seeleute. Warum die Ostersymbole Hoffnung im Klimawandel schenken.

Seeleute wissen, was sie tun. Sie lassen sich religiöse Tattoos in ihre Haut stechen. Kreuz, Anker, Herz. Wer auf den Weltmeeren unterwegs ist, kennt meist den Spruch der alten Römer: „Vor Gericht und auf hoher See sind wir allein in Gottes Hand.“

Ostern: Die drei Tattoos sind eine Art Lebensversicherung

Seefahrt lehrt beten, zu Ostern und erst recht wenn es durch die gefürchtete Drake-Passage geht oder bei Orkanen durch den Skagerrak. Das Kreuz, der Anker und das Herz sind für die Seeleute das feste Fundament auf den wogenden Meeren – seit Generationen eine Art Lebens- und Überlebensversicherung.

Das Kreuz symbolisiert den christlichen Glauben, der Anker die christliche Hoffnung und das Herz die Liebe zu Gott und zwischen den Menschen. Damit kann man es sogar neun Monate auf einem Containerschiff aushalten.

Bibel: Wie ein Vers stark in Krisenzeiten macht

Die Seeleute erinnern mit ihren Tattoos an einen Vers aus der Bibel, der auch bei Hochzeitspaaren als Trauspruch beliebt ist. „Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; aber die Liebe ist die größte unter ihnen“, schreibt der Apostel Paulus im Ersten Korintherbrief, Kapitel 13. Dieser Vers macht nicht nur Seeleuten Mut, er schenkt auch verliebten Paaren die religiöse Krönung im siebten Himmel ihrer Liebe.

Der Bibelvers kann aber noch mehr: Er ist das beste Mittel, um die Krisen dieser Zeit zu bestehen. Wer glaubt, hofft, liebt wird widerstandsfähig, löwenstark und resilient. Millionen von Menschen, die an Gott glauben – egal welcher Religion sie angehören –, können das bezeugen.

TikTok: Übermächtiger Pseudo-Gott im Internet

Umso frappierender ist es, dass sich so viele Deutsche gegenwärtig von den Kirchen verabschieden und der institutionalisierten Religion den Rücken kehren. Im Langzeiteffekt verkümmert so der christliche Glaube, weil er ohne Gemeinschaft gelebt wird.

Die Menschen suchen und finden stattdessen pseudoreligiösen Ersatz in den schier übermächtigen Göttern der digitalen Welt mit ihren Hohepriestern TikTok, Instagram und KI (Künstliche Intelligenz). Die bunten Videoschnipsel und Lifestyle-Fotos lenken sie für kurze Zeit ab vom Krieg vor der Haustür Europas, von der Unheilsprophetie der angstgesteuerten Klimaaktivisten und von der eigenen depressiven Verstimmung.

Ostern: Glaube an die Auferstehung seit 2000 Jahren

Wer allerdings den Weg des Glaubens geht, hat einen Vorteil: Bei allem Zweifel, der dazugehört, wissen er und sie um die Nähe Gottes. Die Osterbotschaft von der Auferstehung Jesu treibt es auf die Spitze: Jesus lebt, er hat den Tod am Kreuz in Wahrheit überlebt. Dieser Glaube gibt den Menschen seit mehr als 2000 Jahre Kraft und Halt, in guten wie in schlechten Tagen.

Wenn es nicht mehr weitergeht und all die Konzepte der Selbstoptimierung (Ernährungs-Doc, Fitness-App oder digitaler Filter) an ihre Grenze geraten, weil alles aus dem Ruder läuft, weiß der gläubige Mensch: Es gibt da jemanden, der ein Auge auf mich hat, der mich tröstet und hält. Bis in den Tod. Und darüber hinaus.

Klima-Kleber können Welt allein nicht retten

Gott hält auch die Welt in seiner Hand. „Solange die Erde steht, soll nicht aufhören Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht“ (1. Mos. 8, 22). Diesen Spruch sollten sich die hektischen Klima-Kleber einmal auf ihrer Zunge zergehen lassen. Er befreit uns zwar nicht von der Verantwortung, möglichst viel gegen den Klimawandel zu tun. Aber er entlastet uns, dass wir allein als Menschen die Welt nicht retten können – und müssen.

Bleibt am Ende die Liebe. Sie ist die Größte. Gemeint ist damit nicht purer Sex, sondern die gelebte Liebe zum Mitmenschen. Jesus Christus hat sie vorgelebt, aber auch der gute Mensch von nebenan. Wie lebenswert und stark wäre unsere Gesellschaft, wenn möglichst viele aus der Kraft dieser drei Tattoos leben könnten.