Für China ist er das Tierkreiszeichen des Jahres. Für uns kann der Kosename ein Liebesbeweis sein. Oder das Ende aller Beziehungen.

Schon lange haben wir an dieser Stelle nicht mehr über unsere liebsten Kosenamen gesprochen. Also, die jenseits von „Digga, Alder, Digga, ey“, die uns aus dem Fitnessstudio geläufig sind, aus „Die Discounter“ (Was geht, Emil, Oskar, Bruno?) und aus der U2 zum Jungfernstieg. Gibt’s eigentlich „Liebling“ noch? „Spatzerl“ und die anderen Verzwitscherten? Und „Mausi“? Ist das bereits gegendert oder muss das noch? Mal schnell den Plossi antwittern.

Die Chinesen und die Schatzi-Mausi-Industrie haben 2023 zum „Jahr des Hasen“ ausgerufen. Mancher sagt, das sei ein und dieselbe Organisation. Von den Hasen war bislang kein Widerspruch zu hören. Wer „Hase“ genannt wird, fühlt ein sanftes Umschmeicheln, ein rationales Verständnis, gepaart mit einer emotionalen Zuneigungsbotschaft. So kann die wohlmeinende Frage „Was hast du Schönes gekocht, mein Hase?“ in traditionellen Edel-Steinboden-Villen im Westen der Stadt zum Interieur des guten Geschmacks gehören. Und in anderen Quartieren das Ende der Kommunikation bedeuten. Für Hasen ist der Kontext wichtig.

Promi-Hasen: Albert Einstein, Lionel Messi und – Til Schweiger

So informierte uns just das US-Unternehmen Happiest Baby darüber, dass im Jahr des Hasen geborene Kinder besonders glücklich sind. Weitere Eigenschaften: schlau, zielstrebig und höflich. Ich für meinen Teil erkenne mich darin sofort wieder, sagte doch schon ein unwesentlich älterer Kollege zu mir: „Hör zu, mein Hase…“

Happiest Baby weiß auch, dass die Lieblingsblumen der Hasen die Glocken-Funkie, die Mosaikpflanze und das Löwenmäulchen sind. Nichts anderes hatten wir erwartet. Berühmte Hasen? Albert Einstein, Lionel Messi und Angelina Jolie! Plus einer, der anderen da oder dort schon so ein Ohr abgenuschelt hat, dass sie hin und weg waren: Til Schweiger. Kein Wunder, dass er in „Keinohrhasen“ die Hauptrolle reklamierte.