Hamburg. Die Band des gesundheitlich angeschlagenen Genesis-Sängers hat ihre Abschiedstournee beendet. Und jetzt? Wir hätten da ein paar Vorschläge.

In verstörend rührender Tragik hat sich der Universal-Künstler Phil Collins (71) in eine Figur seines eigenen Schaffens verwandelt. Viele kannten ihn bislang als Sänger, Schlagwerker, Gelegenheitsschauspieler und Dauertrinker. Keine dieser Rollen kann er, will er mehr ausfüllen. Schon vor Jahren tremolierte er in einem Genesis-Hit, er könne weder tanzen noch talken. Das einzig Bemerkenswerte sei sein schräger Gang. Diese Qualitäten zeigte Phil Collins bei der just beendeten Abschieds-Tour der an Legenden reichen Band.

Heulten früher die Kritiker, weil Collins so viele oberflächliche Hits durchs Format-Radio schmuste, trieben nun die offensichtlichen Gebrechen des Sängers allen die Tränen die Augen. Der arme Phil! Obwohl: Arme? Da geht nix mehr seit einer Wirbel-OP. Die Hände sind so taub wie die Ohren. Die Beine wollen nicht mehr, er singt im Sitzen. Was nützen ihm 192.409 Follower bei Twitter? Er folgt keinem.

Youtube: Phil Collins und Genesis: "I can't dance"

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Drei Ehen vergeigt, die Kinder aus dem Haus – die Hits umschreiben?

Am liebsten hätte er auch seinen Gehstock geworfen, als ein deutscher Rezensent schrieb, immerhin sei er kein „mariniertes Denkmal seiner selbst“. Mariniert statt manieriert – das macht die Sache auch nicht appetitlicher. Drei Ehen vergeigt, die Kinder aus dem Haus, Old Phil könnte sich mal daransetzen, alte Hits umzuschreiben. Zum Beispiel über das richtige Gel am Karrierebeginn, wenn das Kopfhaar noch sprießt („In the hair tonight“). Oder seine anhaltende Liebe zur Verflossenen Orianne, die er nicht einfach beerdigen kann („You can’t bury love“).

Der Kerl hat doch wohl mehr Humor zwischen den Segelohren als Prince Charles! Vielleicht kommt noch eine allerletzte Konzertreise dabei heraus. Schon Pink Floyd sang, dass es oft nur mit Spritzen auf die Bühne geht.

Phil Collins malt vielleicht schon die Tour-Plakate, Motto: „Land of infusion“, schmerzvolle Grüße aus dem Land der Infusionen.