Hamburg. Das Achtlose Abstellen von E-Scootern in Hamburg ist nicht nur nervig, sondern auch gefährlich: Es muss konsequent geahndet werden.

Erinnern Sie sich noch an die kurze Phase der Begeisterung? Die Leih-E-Scooter waren plötzlich an jeder Ecke, junge und ältere Hamburger brausten damit einigermaßen vergnügt durch die Stadt, Verkehrssenator Anjes Tjarks (Grüne) sprach von einem Beitrag für die Verkehrswende. Drei Jahre ist das erst her. Und die Euphorie hielt: höchstens ein paar Wochen.

Seitdem bekommt die Stadt den Ärger mit den E-Scootern nicht in den Griff. Der Senat hat Pilotprojekte gestartet, um die Abstellflächen zu begrenzen; nun soll die Stadtreinigung die achtlos abgestellten Roller wenigstens so weit bewegen, dass die größte Gefahr gebannt ist. Blinden- und Sehbehindertenverbände hatten wegen der Stolperfallen schon Kreideleichen auf Gehwege gemalt, wie im „Tatort“, und damit nicht einmal sehr übertrieben. Was ein Teil der Mobilitätswende sein soll, darf nicht den Verkehr und erst recht keine Menschen gefährden.

Verkehr Hamburg: Bußgelder zwingen nicht zum Umdenken

Wie wird das endlich besser? Mit Konsequenz, die es von Beginn an hätte geben müssen. Zunächst wurde ein klares Regelwerk entweder verschlafen oder gescheut. Erst verspätet begann die Stadt damit, auch Bußgelder zu verhängen. Man muss konstatieren: Den „Schulterschluss“ mit den Anbietern zu suchen und auch auf deren Kontrolldienste zu setzen hat mäßig funktioniert. Auch sind die Bußgelder kaum hart genug, damit Tier & Co. die Kosten an die Sünder weitergeben – und damit eher zum Umdenken zwingen.

Die gute Nachricht: Mit Kontrollen und Sanktionen lässt sich dem Problem nach wie vor beikommen. Als Verkehrsmittel sind die Roller nicht gescheitert, sondern mit einigem Recht beliebt. Ein Erfolg ­werden sie aber erst, wenn sie nicht mehr nerven.