Der Großteil der wahren Fans steht Pyrotechnik mit Fassungslosigkeit, Ablehnung und sogar offener Feindschaft gegenüber.
Die 16-Schuss-Batterie „Uefa Mafia“ ist im „Ultrashop“ im Internet schon für 6,50 Euro zu erwerben. Oder soll es das „Breslauer Feuer“ sein in den Farben Rot, Weiß, Grün und Gelb? 5,25 Euro, ein Schnäppchen. Dazu eine Sturmhaube in den Farben des Lieblingsclubs (7 Euro). Gibt es alles, zahlbar mit Kreditkarte oder Überweisung. Ein offenbar lukratives, europaweit bis Nordafrika betriebenes und bestens organisiertes Geschäft.
„Pyroshows“ nennen die Zündler ihre Feuerwerke stolz. YouTube dient als Plattform, um die Choreografien, Aktionen etc. aus anderen Ländern und Stadien zu betrachten. Das schafft auch Anerkennung innerhalb der Szene.
Dass mittlerweile der Großteil der anderen Fans dem feurigen Geschehen mit Fassungslosigkeit, Ablehnung und sogar offener Feindschaft gegenübersteht – ganz zu schweigen von den Offiziellen der Vereine oder gar des DFB –, wird nichts an dem Auftreten der Pyromanen ändern. Appelle an die Vernunft werden verpuffen, ebenso Argumente, wie sehr das Bengalo-Abbrennen doch dem eigenen Club schadet und wie gefährlich es tatsächlich ist. Auch Diffamierungen als „Idioten“ werden keine Wirkung erzielen, eher im Gegenteil.
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Wie kann man Pyro-"Fans" bekämpfen?
Die Pyro-Ultras leben in ihrer eigenen Realität. Sie sehen sich als die Gralshüter des echten Fußballs in Zeiten zunehmender Kommerzialisierung. Sie leben ihre eigenen Wahrheiten und sind deshalb mit Argumenten nicht erreichbar. Wer seine eigenen Gesetze schafft, der muss andere nicht anerkennen. Man kennt das von Möchtegern-Eliten, wie man sie beispielsweise auch bei „Reichsbürgern“ oder Impfgegnern findet.
Was also tun? Dialog erfordert Offenheit für die Argumente der anderen Seite. Die aber fehlt ganz offenbar, Versuche hat es viele gegeben, alle vergeblich. Und so bleiben Fans, Funktionäre und Ordnungshüter ratlos zurück.
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