Der HSV tut sich im Volksparkstadion schwer. Die Leidensfähigkeit der bislang klaglosen Anhänger dürfte endlich sein.

Hamburg. Merklich still zu ging es auf den Rängen in vielen Phasen des Spiels gegen Bochum (0:0). Der HSV kann wirklich dankbar sein, wie hanseatisch zurückhaltend die Anhängerschaft auf die erneut mehr als dürftigen Leistungen der Spieler reagierte. Noch. Denn langsam dürfte es selbst den optimistischsten Fans dämmern, dass es sich bei der Tore- und Punktearmut im heimischen Volkspark um ein nicht leicht zu vertreibendes Symptom handeln dürfte, was die Frage aufwirft: Wann kippt die Stimmung?

302.982 Zuschauer besuchten die bisher sechs Zweitligaspiele. Der fantastische Schnitt von 50.497 dürfte bis zur Winterpause sogar noch leicht ansteigen, schließlich stehen mit den Montagsspielen gegen den 1. FC Köln (5. November) und Union Berlin (26. November) noch mutmaßliche Topduelle an. Diese zwei Partien sind einerseits eine Chance zur Wiedergutmachung und zugleich eine Gefahr – auch die Leidensfähigkeit der HSV-Fans dürfte endlich sein. So spielen die Hamburger jedenfalls ihr Stadion leer, was besonders im VIP-Bereich den finanziell so klammen Club hart treffen würde.

In der Rückrunde stehen schwere Auswärtsspiele an

Und sportlich? Was soll’s, dann holt der HSV eben in der Fremde die nötigen Punkte, könnte man entgegnen. Doch ob sich das Team in der Rückrunde auf seine Auswärtsstärke verlassen kann, ist fraglich. Schließlich muss der HSV dann zu sieben der neun in der oberen Tabellenhälfte platzierten Teams reisen: nach Köln, Paderborn, Bochum, Heidenheim, Regensburg, zu Union Berlin, – und zum FC St. Pauli. Dazu kommt das Nordderby in Kiel (11.). Wer mag angesichts dieser Konstellation derzeit auf einen sofortigen Wiederaufstieg des HSV wetten?