Nach dem Abrutschen auf den Relegationsplatz fordern Fans eine Rückkehr des Technischen Direktors auf die Trainerbank.

Unter den Anhängern des FC St. Pauli macht seit geraumer Zeit, aber seit der jüngsten Heimniederlage am Sonnabend gegen Union Berlin noch einmal verstärkt, ein Name die Runde, der immer wieder Anlass zu Schwärmereien gibt – Ewald Lienen. Er müsste noch einmal auf die Trainerbank zurückkehren und das Team, das auf den 16. Tabellenplatz zurückgefallen ist, in den letzten vier Saisonspielen vor dem drohenden Sturz in die Dritte Liga retten. Das Ganze wäre einfach zu bewerkstelligen, schließlich ist Lienen als Technischer Direktor noch beim FC St. Pauli angestellt.

Der Autor ist St.-Pauli-Reporter beim Abendblatt
Der Autor ist St.-Pauli-Reporter beim Abendblatt © HA | Klaus Bodig

Die Zweifel, ob der seit Anfang Dezember amtierende Markus Kauczinski den seit Wochen anhaltenden Abwärtstrend stoppen kann, sind bei den Fans größer geworden. Das mag verständlich sein, auch wenn die Mannschaft gegen Union Berlin in Sachen Kampf und Leidenschaft eine Steigerung zeigte. Dabei sollte man auch bedenken, dass Kau­czinski ein Team mit etlichen Problemen übernommen hat. Vor allem ist es nicht für den Abstiegskampf zusammengestellt worden.

Ewald Lienen ist immer noch so beliebt, weil er mit seiner ganzen Persönlichkeit perfekt zum FC St. Pauli passt, ganz gleich in welchem Amt. Das war auch der Grund, warum er in der vergangenen Saison nach sechs Punkten aus den ersten 14 Spielen nicht gehen musste, sondern Olaf Janßen an die Seite gestellt bekam, der entscheidenden Anteil am damaligen Aufschwung hatte. Die Rufe nach Lienen sind emotional geprägt, objektiv ist es eine Glorifizierung der Vergangenheit, die nicht weiterhilft.