Die Vergiftung der Menschen darf nicht mehr steuerlich gefördert werden
Zugegeben: Es ist nicht einfach, sich gesund und moralisch einwandfrei zu benehmen in dieser modernen Welt. Jeden Tag gibt es neue Studien darüber, wie viel Wein man trinken und Brokkoli man essen muss, um 100 zu werden. Einmal soll man wegen der Umwelt Wasser sparen, dann doch wieder nicht zu sehr (weil sonst Keime in den Rohren siedeln). Beim Autokauf ist es auch nicht einfacher: Erst wird jahrelang zu sparsamen Dieselfahrzeugen geraten, weil die weniger CO2 ausstoßen, also die Klimakatastrophe verschieben und den Eisbären ein paar zusätzliche Jahre schenken. Nun aber ist klar, dass wir uns mit Dieselautos eigene Lebensjahre rauben.
Denn die Selbstzünder stoßen so viel Gift aus, dass sie laut Studien für Zehntausende vorzeitige Todesfälle in Europa verantwortlich sind. Das Dumme: Weil der Diesel so günstig im Verbrauch ist und steuerlich gefördert wird, ist die Zahl dieser Fahrzeuge zuletzt rasant gewachsen – allein in Hamburg seit 2014 um fast zehn Prozent auf jetzt mehr als 335.000. Wir müssen trotzdem umdenken. Diesel sind eben nicht gut, sondern schlecht für Mensch und Umwelt. Deswegen dürfen sie auch nicht länger dadurch begünstigt werden, dass auf Diesel deutlich weniger Steuern gezahlt werden müssen als auf Benzin.
Denn eines kann ja niemand wollen: Dass wir die Vergiftung unserer Kinder, Familien (und Hunde) auch noch staatlich fördern. Aus all dem lässt sich nur eine Forderung ableiten: Das Dieselprivileg muss weg! Vielleicht nicht auf einen Schlag, aber schnell. Das würde womöglich auch deutsche Autoingenieure wieder auf den rechten Weg bringen: Sie könnten ihr Gehirnschmalz künftig in kluge Innovationen verwandeln – und nicht mehr in Betrügereien zur Rettung einer überholten Technik.