Der HSV wird wohl mit einer einstelligen Punktzahl in die Winterpause gehen. Die Schwächen des Kaders sind offensichtlich.

Nun ist es passiert: Nach dem 0:3 in Köln droht die Geburtstagsparty für Uwe Seeler beim Dortmund-Spiel zu einer Trauerfeier ersten Ranges zu mutieren. Um die Dramatik aufzuzeigen, genügt ein Blick auf die Zahlen. Zwei von 27 möglichen Punkten, seit sieben Partien ohne Tor. Erschreckend.

Verständlich, wenn Trainer und Spieler nach der Niederlage über den nicht gegebenen Platzverweis (Gelb-Rot) für Marco Höger klagen. Eine Schlüsselszene, genau wie die Dummheit von Bobby Wood. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass der HSV in 90 Minuten nur dreimal im Strafraum zum Torschuss kam – der Mangel an Großchancen hat System.

Abstiegsszenario droht Realität zu werden

Sieben Spiele darf/muss der HSV noch bis zur Winterpause bestreiten – der 17. Spieltag gegen Wolfsburg ist auf den 21. Januar terminiert. In den Partien gegen Dortmund, Hoffenheim, Bremen, Darmstadt, Augsburg, Mainz und Schalke sind 21 Punkte zu vergeben. Selbst wenn es gelänge, drei Partien zu gewinnen und ein Remis zu holen, würde der Club mit nur zwölf Punkten auf der Habenseite überwintern.

HSV fällt nach Roter Karte in Köln auseinander

Strittige Szene: Modeste im Duell mit Hamburgs Djourou (li.) und Jung (hinten)
Strittige Szene: Modeste im Duell mit Hamburgs Djourou (li.) und Jung (hinten) © imago/Jan Huebner
Viel zu sagen hatten sich die tief enttäuschten HSV-Profis nach der 0:3-Niederlage in Köln nicht mehr. Die mitgereisten Fans verabschiedeten das Team mit lautstarken Pfiffen
Viel zu sagen hatten sich die tief enttäuschten HSV-Profis nach der 0:3-Niederlage in Köln nicht mehr. Die mitgereisten Fans verabschiedeten das Team mit lautstarken Pfiffen © WITTERS | UweSpeck
Markus Gisdol ließ nach der Pleite mächtig Dampf beim Schiedsrichter ab. Der Grund: Ein nicht gegebener Platzverweis gegen Kölns Höger
Markus Gisdol ließ nach der Pleite mächtig Dampf beim Schiedsrichter ab. Der Grund: Ein nicht gegebener Platzverweis gegen Kölns Höger © Witters | UweSpeck
Pure Freude nach Dreierpack beim 3:0 gegen den HSV: Kölns Anthony Modeste
Pure Freude nach Dreierpack beim 3:0 gegen den HSV: Kölns Anthony Modeste © dpa | Marius Becker
Bis zur 60. Minute sah es gar nicht schlecht aus für den HSV. Dann flog Wood nach einer Tätlichkeit vom Platz
Bis zur 60. Minute sah es gar nicht schlecht aus für den HSV. Dann flog Wood nach einer Tätlichkeit vom Platz © dpa
Der Ex-HSVer Artjoms Rudnevs im Nahkampf mit Ashton Götz
Der Ex-HSVer Artjoms Rudnevs im Nahkampf mit Ashton Götz © Jan Huebner | Jan Huebner
Zum ersten Mal auf der Bank: Bakery Jatta (Mitte) neben Alen Halilovic (re.)
Zum ersten Mal auf der Bank: Bakery Jatta (Mitte) neben Alen Halilovic (re.) © imago/Moritz Müller | imago sportfotodienst
Konnte erneut in der Offensive keine Akzente setzen: Pierre-Michel Lasogga (li.)
Konnte erneut in der Offensive keine Akzente setzen: Pierre-Michel Lasogga (li.) © imago/Jan Huebner | imago
In der Zange: Djourou (li.) und Holtby (re.) stellen Rudnevs zu
In der Zange: Djourou (li.) und Holtby (re.) stellen Rudnevs zu © Bongarts/Getty Images | Dean Mouhtaropoulos
Im Laufduell: Ashton Götz (li.) und Jonas Hector
Im Laufduell: Ashton Götz (li.) und Jonas Hector © imago/Jan Huebner | imago sportfotodienst
Trainer Gisdol beschwert sich beim Vierten Offiziellen. Er hätte den Kölner Höger gerne vom Platz fliegen sehen
Trainer Gisdol beschwert sich beim Vierten Offiziellen. Er hätte den Kölner Höger gerne vom Platz fliegen sehen © dpa | dpa
Niedergeschlagen: HSV-Spieler Gotoku Sakai
Niedergeschlagen: HSV-Spieler Gotoku Sakai © dpa | Marius Becker
Mussten dreimal hinter sich greifen: HSV-Keeper René Adler
Mussten dreimal hinter sich greifen: HSV-Keeper René Adler © imago/Revierfoto | imago sportfotodienst
Erwischte einen Sahnetag: Anthony Modeste
Erwischte einen Sahnetag: Anthony Modeste © imago/Jan Huebner | imago sportfotodienst
Bedient nach dem 0:3: René Adler
Bedient nach dem 0:3: René Adler © action press | Sport Moments
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Angesichts der Schwäche des Kaders (kaum Führungspersonal, keine erkennbare Achse, keine Alternativen) und der Panik, die sich mit jedem weiteren verlorenen Spiel verstärken wird, ist damit zu rechnen, dass der HSV „einstellig“ in die Pause geht.

Selbst wenn das Team dann verstärkt wird, dürfte die Hypothek dieser vernichtend schlechten Hinrunde zu schwer wiegen. Die Zweite Liga ist nicht mehr nur ein Szenario von Pessimisten. Sondern das wahrscheinliche Ende.