Fußball-Deutschland ist geschockt nach Reus’ EM-Aus. Doch die DFB-Elf kann derart schwere Schicksalsschläge wegstecken.
Wie soll das nur gut gehen? Bastian Schweinsteiger noch immer verletzt, der eine oder andere Nationalspieler angeschlagen – und dann fällt auch noch Marco Reus für das ganze Turnier aus. Fußball-Deutschland, gute Nacht!
Zwei Jahre ist es her, als all diese Miesepeter-Nachrichten auf einmal zusammenkamen. Reus durfte nach einer schweren Sprunggelenksverletzung gar nicht erst mit nach Brasilien – und wichtige Führungsspieler wie Bastian Schweinsteiger und Sami Khedira wurden erst im Laufe des Turniers wirklich fit. Das Ende dieser vermeintlich traurigen Geschichte ist bekannt: Deutschland wurde zum vierten Mal Weltmeister – mit Schweinsteiger in Topform, und bedauernswerterweise ohne Reus.
Deutschlands EM-Kader:
Deutschlands Kader für die Fußball-EM in Frankreich
Und wenn es nicht insbesondere für Pechvogel Reus so traurig wäre, dann wäre es fast komisch, wie sich die Geschehnisse vor der WM und vor der in zehn Tagen startenden EM gleichen. Nun kann man selbstverständlich nicht darauf setzen, dass nur wegen der Parallelität der Ereignisse die Mannschaft von Trainer Joachim Löw am Ende erneut den Titel holen wird. Doch einen Weltuntergang des Weltmeisters wegen der tragisch-traurigen Verletzung von Reus heraufzubeschwören braucht man eben auch nicht.
Rücken Weigl und Sané in die Startelf?
Heute wie damals wird es nun darauf ankommen, ob es nicht ganz so erfahrenen Spielern gelingt, die sich bietenden Lücken zu schließen. Schweinsteiger angeschlagen? Ilkay Gündogan gar nicht dabei? Dann muss in der Vorrunde möglicherweise der gerade mal 20 Jahre alte Julian Weigl sein Glück in beide Hände, beziehungsweise Füße, nehmen. Und wer soll Reus ersetzen? Wie wäre es denn mit dem ebenfalls erst 20 Jahre alten Leroy Sané?
Es klingt fast wie eine andere Zeitrechnung, daran zu erinnern, wie eine ganze Nation im Schockzustand war, als Michael Ballack kurz vor der WM in Südafrika verletzt absagen musste. Die ARD strahlte sogar einen Brennpunkt aus. Doch damals waren es dann die unverschämt jungen Thomas Müller, 20, Mesut Özil, 21, Jerome Boateng, 21, Sami Khedira, 23, und Manuel Neuer, 24, die plötzlich über sich hinauswuchsen.
Keiner weiß, ob Ähnliches noch einmal passieren wird. Den Glauben daran nicht zu verlieren ist aber wahrscheinlich nicht die schlechteste Einstellung. Fußball-Deutschland darf sich auf die EM in Frankreich freuen.