Hamburg. Die einzigartige Barbara Schöneberger moderiert die große Gala zum „Deutschen Radiopreis 2018“ im Hamburger Hafen.

Es kommt nicht alle Tage vor, dass ein US-Rockstar für das deutsche Radio wirbt. Lenny Kravitz tut das. Der 54-Jährige („Stillness of Heart“) eröffnet die Hamburger Gala zur Verleihung des Deutschen Radiopreises und lässt vorab ausrichten, wie sehr er das Medium schätze: „Ich habe es schon als Kind geliebt, Radio zu hören“, schwärmt der mehrfache Grammy-Gewinner und findet: „Ein Musiker zu sein, Songs aufzunehmen und im Radio zu laufen – davon träumst du ein Leben lang.“

Dass die Verleiher des Radiopreises – die Hörfunkprogramme der ARD, Deutschlandradio und die Privatradios – einen strahlenden Star wie Kravitz für ihre jährliche Bestenschau verpflichtet haben, zeigt, wie glamourös die Stifter die Gala gestalten wollen. Die Botschaft des Abends: Das Radio muss sich vor der neuen Konkurrenz durch Smartphone-Apps und Podcasts nicht verstecken. Dazu passt, dass der verantwortliche NDR-Hörfunk-Programmdirektor Joachim Knuth eine Show der Superlative ankündigt: „Wir haben in diesem Jahr mehr Einreichungen denn je bekommen.

133 Sender haben sich beteiligt

133 Sender haben sich beteiligt; vergangenes Jahr waren es 127. Dieses Jahr übertragen 68 Sender die Gala. Das ist ein Ausdruck besonderer Vitalität.“ Radioschaffende aus ganz Deutschland – egal ob sie für öffentlich-rechtliche oder für private Sender arbeiten – können in elf Kategorien auf einen Preis hoffen. Nach einem Ausflug in die Elbphilharmonie im vergangenen Jahr kehrt die Gala wieder ins Veranstaltungszentrum Schuppen 52 am anderen Elbufer zurück, wo sie zuvor schon seit der Schaffung des Preises im Jahr 2010 über die Bühne gegangen war.

Ingo Zamperoni gratuliert in der Kategorie „Beste Moderatorin
Ingo Zamperoni gratuliert in der Kategorie „Beste Moderatorin" © picture alliance

Der NDR ist mit sechs Nominierungen vertreten. In der Kategorie „Bester Newcomer“ geht die Sportreporterin Tabea Kunze (NDR Info) ins Rennen – mit 28 Jahren die jüngste Reporterin in der ARD-Bundesligakonferenz. Die Jury des Grimme-Instituts sieht in ihr „ein herausragendes Radiotalent im deutschen Sportjournalismus“. Überhaupt könnte NDR Info ein großer Gewinner der Verleihung werden: Die ARD-„Kinderradionacht“ etwa wurde zwar vom WDR verantwortet, ihr Erfinder ist aber Jörgpeter von Clarenau vom NDR-Info-Kinderprogramm „Mikado“, weshalb er zusammen mit dem WDR in der Kategorie „Beste Programmaktion“ nominiert ist.

Prominente Laudatoren

Die beiden NDR-Info-Reporter Philipp Eckstein und Benedikt Strunz spekulieren auf die Auszeichnung „Beste Reportage“: In einer Radio- und Podcastserie schildern sie ihre geheimen Recherchen zu den „Paradise Papers“. Ebenfalls nominiert sind in dieser Kategorie ein Stück über den Terroranschlag vom Berliner Breitscheidplatz (RBB Kulturradio) und ein Beitrag über Manipulationen sogenannter Influencer (1Live). Julia Becker, Aufsichtsratsvorsitzende der Funke Mediengruppe, wird die Gewinner vorstellen.

Zurück beim ESC

Weitere Laudatoren überreichen die anderen Auszeichnungen, darunter Prominente aus dem Show- und Medienbereich: „Tagesthemen“-Moderator Ingo Zamperoni etwa gratuliert in der Kategorie „Beste Moderatorin“. Auch der frühere Bundesarbeitsminister Norbert Blüm, Schauspielerin Esther Schweins und Sängerin Namika haben ihr Kommen angekündigt.

Sänger Lenny Kravitz eröffnet den Abend – seit Kindertagen sei er Radiohörer, beteuert er
Sänger Lenny Kravitz eröffnet den Abend – seit Kindertagen sei er Radiohörer, beteuert er © Getty Images

Die Radiopreis-Gala findet zum elften Mal statt. Zu den Konstanten zählt, dass sie von Barbara Schöneberger moderiert wird. In den vergangenen Jahren trug die 44-Jährige mit ihrem Witz und Charme dazu bei, dass auch Fernsehzuschauer ihren Spaß an der Show hatten. 2017 erreichte die Übertragung im NDR einen achtbaren Marktanteil von mehr als zehn Prozent, auch dieses Jahr strahlt der Norddeutsche Rundfunk die Verleihung aus. Schöneberger findet, Radio sei „wie eine Schachtel Pralinen“ – man wisse nie, was kommt.

„Deutscher Radiopreis“, Donnerstag, 22 Uhr, NDR