Hamburg. Bundestrainer: Von ihr können wir uns alle etwas abschauen. Monica Lierhaus verteidigt sich gegen Kritiker: “Es geht um mein Leben.“
Die Kontroverse um eine möglicherweise unbedachte Äußerung der Hamburger TV-Moderatorin Monica Lierhaus geht weiter. Nun hat sich auch der Fußball-Bundestrainer Joachim Löw zu Wort gemeldet. Lierhaus wurde vorgeworfen, leichtfertig über Menschen mit körperlichen Einschränkungen hinweggegangen zu sein. Sie hatte mit Blick auf ihre Hirn-Operation im Jahr 2009 wegen eines lebensbedrohlichen Aneurysmas gesagt: "Ich glaube, ich würde sie nicht mehr machen." Sie sprach vom Koma, in das sie fiel und von den Leiden im Anschluss: jahrelange Reha, nur schrittweise Rückkehr in ihr altes Leben als Fernsehmoderatorin.
Das war auch von Behinderten-Vertretern so ausgelegt worden, als ginge Lierhaus über das Bemühen einfach hinweg, sich mit körperlichen Einschränkungen einen Platz in der Gesellschaft zurückzuerobern. In einem Doppelinterview mit ihrer Mutter Sigrid für das "Redaktionsnetzwerk Deutschland" (RND) sagte ihre Mutter: "Du wärst sonst tot." Monica Lierhaus antwortete: "Egal. Dann wäre mir vieles erspart geblieben!"
Jetzt sagte Lierhaus dem Redaktionsnetzwerk, Tageszeitungen wie die "Hannoversche Allgemeine", die "Leipziger Volkszeitung" und weitere zählen: "Ich kann die ganze Aufregung überhaupt nicht verstehen." Sie sei "total überrascht" von den Reaktionen. "Ich stehe zu dieser Aussage: Ich würde mir heute sehr stark überlegen, ob ich diese Operation noch einmal machen würde. Es geht um mein Leben, über das ich spreche – und niemand außer mir kann nachempfinden, was ich in den vergangenen sechs Jahren durchgemacht habe."
Bundestrainer Joachim Löw sagte dem zum Redaktionsnetzwerk: "Von Monica können wir uns alle etwas abschauen: Es lohnt sich zu kämpfen und nie nachzulassen. Mit welcher Disziplin und welchem Lebensmut sie ihre Situation meistert – das fasziniert mich wahnsinnig!"