Das Hamburger Nachrichtenmagazin „Spiegel“ kommt nicht zur Ruhe: Seit Wochen wird öffentlich am Chefsessel von Wolfgang Büchner gesägt. Nun ist der Name Giovanni di Lorenzo durchgesickert. Wieder einmal.
Hamburg. Fünf Wochen, so lange schon dauert der Streit um die Chefpersonalie Wolfgang Büchner beim „Spiegel“ an. Und anscheinend war man auch kurz davor, diesen zu beenden. Wie die Branchendienste meedia.de und horizont.net berichten, stand der Wunschkandidat für die Nachfolge Büchners bereits fest. Auch Gespräche soll es schon gegeben haben. Und zwar mit niemand Geringerem als Giovanni di Lorenzo, Chefredakteur der „Zeit“. Wieder einmal.
Beim „Spiegel“ ist dieser Name schon häufiger gefallen: 2008, als Stefan Aust seinen Schreibtisch räumen musste, und zuletzt auch 2013, als Nachfolger für die geschasste Doppelspitze Georg Mascolo und Mathias Müller von Blumencron. Jedes Mal hat es nicht geklappt. Vielleicht diesmal? Immerhin soll es beim dritten Versuch ernsthafte Gespräche gegeben haben. Beim abschließenden Gespräch mit Jakob Augstein jedoch gab es erneut eine Absage, wie horizent.net berichtet.
Wolfgang Büchner ist vor einem Jahr geholt worden, um das nach wie vor äußerst einflussreiche Magazin zukunftsflott zu machen. Vor wenigen Wochen dann stellte er sein Konzept „Spiegel 3.0“ vor, dass unter anderem zum Ziel hatte, den mächtigen Print-Ressortleitern jeweils einen Online-Kollegen zur Seite zu stellen. In den Folgetagen kam es zum Eklat, auch, weil die Art und Weise der Bekanntmachung für heftige Kritik sorgte.
Durch das Bekanntwerden der Suche um einen Nachfolger dürfte laut der Branchendienste Büchner nun kaum noch zu halten sein. Erneut stehen die „Spiegel“-Gesellschafter bestehend aus Mitarbeiter KG, Gruner + Jahr sowie die Augstein-Erben vor dem Nichts. Durch das öffentliche Gezerre um den Chefsessel, nicht nur in den vergangenen Wochen, bleibt auch fraglich, wer den Posten überhaupt noch übernehmen will.