Enthüllungs-Streifen oder Psycho-Schnulze? Das ZDF dreht einen Film über den Burn-out der Anne-Will-Partnerin Miriam Meckel. Die Ankündigung klingt nach Rosamunde Pilcher.

Mainz/Hamburg. Es reicht nicht mehr, gesundheitlich am Boden zu sein, man muss es auch allen zeigen: Die allgegenwärtige Medienwissenschaftlerin Miriam Meckel, 47, zelebriert ihren Burn-out nach ihrem Buch auch noch in einem Film. Wie das ZDF mitteilte, werde „Brief an mein Leben“ aus der Feder der aktuellen Chefredakteurin der „Wirtschaftswoche“ und Partnerin von Anne Will von Dienstag an gedreht.

In dem melodramatischen Burn-out-Bekenntnis einer Powerfrau, die ohne Handy und Laptop und Mitteilungsbedürfnis nicht kann, wird die Schauspielerin Marie Bäumer, 45, die Rolle der „Toni“ übernehmen.

Die Story geht so: Junge, erfolgreiche Frau lernt durch körperlichen Zusammenbruch, dass sie sich in ihrem Berufs- und Privatleben lange vollkommen überfordert hat. Schauplätze seien Berlin und Umgebung, so der Sender.

Im Film, so das ZDF, ordnet auch die Hauptfigur die Beziehung zu ihrer Lebensgefährtin dem Job unter. In der Sendungsankündigung heißt es: „Schmerzhaft hat sie als kleines Mädchen die liebevolle Zuwendung ihrer Mutter vermisst, die auch heute noch – todkrank – ihrer Tochter gegenüber keine Gefühle zulässt. Zwischen gewöhnungsbedürftigen Gruppentherapien, Schlafentzug und bröckelnder Distanz zu ihren Mitmenschen beginnt Toni, sich wieder selbst zu spüren.“

Der Termin für eine Ausstrahlung sei noch nicht klar. Auch ist die Frage noch unbeantwortet, ob die Verfilmung durch eine Talkshow bei Anne Will im Ersten oder Maybrit Illner im Zweiten oder sogar durch eine neue Anti-Stress-Verordnung des Bundestages flankiert wird.

Miriam Meckel ließ sich nach Promotion und Berufung als jüngste Professorin der Universität Münster feiern. Sie arbeitete in der wenig erfolgreichen Medienoffensive des damaligen NRW-Ministerpräsidenten Wolfgang Clement (SPD) als dessen Regierungssprecherin und Staatssekretärin. Im schweizerischen St. Gallen übernahm Meckel später eine Professur, ehe sie Chefredakteurin der „Wirtschaftswoche“ wurde.