Der Hamburger Moderator gewährt selbstkritische Einblicke. Johannes B. Kerner moderiert jetzt wieder im ZDF: „Deutschlands Beste“.
Hamburg. Pünktlich zur Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien taucht auch der Hamburger Universal-Moderator Johannes B. Kerner wieder auf. Allerdings nicht im Fußball-Talk. Hat er ja, kann er ja, langweilt ihn ja. Oder? „Ich ziehe mir manchmal selbst den Stecker“, bekennt Kerner nach seinen Wechseln von Sat.1 zum ZDF und zurück und wieder zurück jetzt in der „Fernsehwoche“.
Am 2. und 3. Juli macht Kerner wieder auf Showbühne und präsentiert in zwei Live-Shows „Deutschlands Beste“ im ZDF. „Erst im Laufe der Jahre wird einem bewusst, dass man auch mit Ruhe und Gelassenheit zum Ziel kommt“, sagte der 49-Jährige.
Kerner war eine Zeitlang vom Bildschirm verschwunden, nachdem er praktisch omnipräsent war. Er habe gelernt, „dass auch Langeweile ein guter Ratgeber und ein Hort für Kreativität sein kann“. Das sind Einsichten, die einen reifen Moderator schmücken. „Ich selbst lebe nach dem Volkshochschul-Prinzip, schnuppere hier mal und dort mal rein. Weil meine Kids alle Hockey spielen und damit der Mutter nacheifern, habe ich zum Beispiel einen Schiedsrichterschein gemacht.“
Schiedsrichter war er oft in seinen Moderationen, aber er mühte sich meistens, nicht anzuecken bei Gesprächspartnern und Publikum. Das Seichte wurde ihm oft vorgeworfen. Dabei hat er auch bei Sat.1 die Champions League moderiert, und Fußball ist zwar Unterhaltung, aber wegen der klaren Erfolgsorientierung alles andere als seicht. Kerner zeigt aber selbstkritische Einsichten: „Es wäre schon mutig, meinen Wechsel zu Sat.1 2009 nicht als Fehler zu bezeichnen. Da dachte ich, mir folgen ein paar Zuschauer. Die Zuschauer waren allerdings intelligenter als ich.“