Englischlehrer Tobias Kunkemöller aus Köln saß lässig im Publikum, als er plötzlich von Günther Jauch auf den Ratestuhl von „Wer wird Millionär?“ zitiert wurde. Dorthin hatten ihn seine Schüler heimlich gebracht.

Köln/Hamburg. Diese Überraschung ist Günther Jauch wahrlich gelungen. Ein Lehrer aus Köln, am Montag einer von drei ahnungslosen Kandidaten bei „Wer wird Millionär?“ (WWM), hat in der RTL-Sendung 125.000 Euro abgeräumt - und das, obwohl er eigentlich gar nicht vorhatte, sich auf den Ratestuhl zu setzen.

Dahin hatten Tobias Kunkemöller schließlich seine Schüler gebracht. Die Neuntklässler des Kölner Hansa-Gymnasiums hatten die WWM-Kandidatur ihres Englischlehrers hinter dessen Rücken eingefädelt. Sieben Monate lang mussten die Pennäler still halten, bis sie dann zur Aufzeichnung im Kölner RTL-Studio endlich die Katze aus dem Sack lassen durften: Sie sind an der Reihe, Herr Lehrer!

Und so begab sich der sichtlich verdutzte 32-jährige Pädagoge, der ganz lässig in kurzer Hose und T-Shirt erschienen war, in die Klauen Günther Jauchs. Doch der war ganz zahm und machte Kunkemöller am Ende sogar noch ein Geschenk: Denn 25.000 Euro der Gewinnsumme durfte der Lehrer entgegen der Ankündigung selbst behalten, aus einfachem Grund: Kunkemöller kündigte in der TV-Sendung seine eigene Hochzeit an - da ließ sich Jauch dann eben doch erweichen. Das restliche Geld hat der Lehrer“Mister Kay“, wie er von seinen Schülern liebevoll genannt wird, für seine Schule erspielt.

Bei der letzten Frage durfte sich Kunkemöller übrigens auf die Dienste des für ihn eingesetzten Telefonjokers Ralf Schnoor verlassen. Der einstige WWM-Millionengewinner aus Hannover brachte ihn bei der 125.000-Euro-Frage auf die richtige Fährte, dass Werder Bremen länger in der Fußball-Bundesliga spielt als der FC Bayern München.

Neben Kunkemöller kamen im „Überraschungs-Special“ Koch Tino Graf aus Wokuhl an der Mecklenburgischen Seenplatte sowie Hausfrau Elli Frick aus Weissach in Baden-Württemberg auf jeweils 32.000 Euro. Mit 6,65 Millionen Zuschauern und einem Marktanteil von 21,8 Prozent erreichte das WWM-Special am Montagabend die Top-Einschaltquote vor der ZDF-Krimikomödie „Mord in Aschberg“ (4,78 Millionen/15,4 Prozent).