Was ein kosmetischer Eingriff in die älteste deutsche Nachrichtensendung doch anrichten kann! Die Kommentare zur neuen Tagesschau in der ARD sind gespalten. Stimmen Sie hier ab.
Hamburg. Die Sendung war noch nicht zu Ende, da ploppten neben den üblichen Beiträgen der Twitter- und Facebook-Freunde und -Feinde auf der Webseite der Tagesschau schon die ersten Kommentare auf. Wie das neue Studio aussieht, wie es wirkt, wie Angelina Jolie rüberkommt, wie Chefsprecher Jan Hofer und und und. Was ein kosmetischer Eingriff in der ältesten Nachrichtensendung doch alles ausrichten kann!
Dabei hat die neue Tagesschau vom alten Geläuf in Hamburg-Lokstedt (ja, hier gab es mal eine Rennbahn) sich nur optisch und akustisch etwas aufgepeppt, hat die Synchronstimme von Angelina Jolie (Claudia Urbschat-Mingues) das „Hier ist das Erste deutsche Fernsehen“ einsprechen lassen und lässt nun großformatige Fotos und Grafiken den vollen Hintergrund dominieren.
9,28 Millionen Zuschauer (38,9 Prozent Marktanteil) sollen die neu herausgeputzte Tagesschau bei ihrer Reform-Premiere am Sonnabend gesehen haben, verkündete der NDR. Das schloss aber auch die Dritten, 3Sat und Phoenix mit ein. Denn laut GfK waren es nur 6,21 Millionen und 26,0 Prozent Marktanteil in der ARD. Am Sonntag, einen Tag darauf, musste die Tagesschau den Spitzenplatz bei den Quoten dem ZDF und Inga Lindström gönnen. Ist das schon wieder „Business as usual“ nach all der Aufregung?
Wohl kaum. Denn die Fernsehzuschauer und User gießen Unmut,aber auch Lob aus auf die neue Tagesschau. Ein paar Beispiele von der kontrollierten Webseite tagesschau.de: Der Schriftzug stört viele, die Medienwand (vom NDR nachgemessene 18 Meter) sei zu dominant. Manche mäkeln an der Fanfare herum, die etwas stärker streicherbetont daherkommt, weniger Posaune und Trompete. Doch das mag auch täuschen, denn die Fanfare, das Ta-ta-ta-ta, wurde ehrfach reformiert in den vergangenen Jahren.
In ihrer Sehkraft eingeschränkte Menschen loben, dass der Name des Nachrichtensprechers jetzt auch genannt wird. Internet-User bemängeln, dass Teile des Bildschirms auf ihren mobilen Endgeräten nicht zu sehen seien. Einer hinterfragt die Kosten. „Dafür 23 Millionen Euro? Ich bitte Sie. 2,3 Millionen wären doch auch schon genug gewesen.“ Der Gebührenzahler ist ein nervöses Wesen.
Dann kommen die unvermeidlichen Hinweise, wie Caren Miosga zu stehen hat, was man an den Schriften verbessern könnte und dass die Kühlung des Beamers für die Medienwand ja wohl reichlich Wasser verschlingt etc. pp.
Und was denken Sie? Gefällt Ihnen die neue Tagesschau oder nicht? Oder finden Sie, dass Positives und Negatives sich die Waage halten? Stimmen Sie ab.