Elektropop-Legende Dieter Meier gab eine lustige Begegnung in der Hansestadt zum Besten. Gut aufgelegt zeigten sich bei der Echo-Gala auch etliche andere Hamburger wie Ina Müller und Jan Delay.

Berlin. So viel Hamburg war selten beim Echo: Die Hansestadt war bei der Verleihung des wichtigsten deutschen Musikpreises in Berlin am Donnerstagabend geradezu omnipräsent.

Und das lag nicht nur an den Hamburger Preisträgern Ina Müller, DJ Koze und dem Plattenladen Michelle Records oder dem Auftritt von Chefstyler Jan Delay, der seine neu Kiezhymne „St. Pauli“ spektakulär interpretierte.

Denn auch ein Schweizer rückte Die Elbmetropole beim Echo ins rechte Rampenlicht. Dieter Meier, Gründer des Elektronik-Duos Yello, sorgte während seiner Dankesrede für den Lebenswerk-Echo mit einer Hamburg-Anekdote für Lacher.

Der 69-Jährige erzählte, wie seine erste Single „Cry for Fame“ über Umwege in der Jukebox einer Hamburger Kneipe landete.

Dort habe er voll Stolz seinem eigenen Titel gelauscht. „Ein wunderbarer Punk stand da auch“, erinnerte sich Meier. Der sei ihm nach Ende des Liedes extra nachgelaufen, um ihn auf „Cry for Fame“ anzusprechen.

„Die Musik da drinnen, die war doch von dir, oder?“, habe ihn der Punker gefragt. Als Meier bestätigte, lederte sein Gegenüber los: „Die Musik finde ich ja totalen Schrott. Aber dass du dich Meier nennst, ist das Größte!“

Und auch, wenn „Tagesschau“-Sprecherin Judith Rakers - eine weitere Hamburgerin im Publikum - augenscheinlich der Pointe nicht recht folgen konnte, erhielt Yello-Mann Meier für seine Geschichte viel Gelächter.

Ina Müller bedankt sich deftig

Humor hatte zuvor einmal mehr Ina Müller bewiesen. Die Hamburger Sängerin lieferte nach dem Echo als beste deutsche Künstlerin die deftigste Dankesrede des Abends. „Damit ist der Pop endgültig in den Wechseljahren angekommen. Ich freu' mich“, sagte die 48-Jährige, als sie den Preis entgegennahm. Anschließend bedankte sie sich bei ihren Plattenbossen dafür, „dass Ihr mir nie auf den Sack gegangen seid und dass ich nie mit euch schlafen musste“.

Grund zur Freude gab es bei der Echo-Gala auch für DJ Koze. Der Hamburger Elektro-Musiker DJ Koze erhielt den Kritikerpreis für sein Album „Amygdala“. Der Hamburger Plattenladen Michelle Records bekam ebenfalls einen Echo. Außerdem gewannen die Flensburger Shanty-Popper Santiano nach 2013 erneut die Kategorie "Volkstümliche Musik".

Dürftig war hingegen die Einschaltquote. Sowohl im Bundesschnitt als auch in Hamburg reichte es für die ARD-Übertragung nicht zum Sieg. In der Hansestadt schalteten rund 80.000 Zuschauer die von Schlagersängerin Helene Fischer moderierte Show ein, womit der Echo in Hamburg unter anderem hinter dem „Notruf Hafenkante“ (ZDF) landete. Der Marktanteil von 14,2 Prozent deckte sich letztlich mit dem bundesweiten Anteil (15,0 Prozent).