„Ich bin ein Star, holt mich hier raus“ fasziniert einmal mehr das Massenpublikum. Abendblatt.de zieht Zwischenbilanz und listet vor dem Endspurt der achten Staffel die bisherigen Höhepunkte auf.
Berlin. Zur ersten „Dschungelkaiserin“ hat RTL Larissa Marolt schon erklärt, als sie für einen Tag die Campleitung übernahm – in Anspielung auf ihre österreichische Herkunft und Monarchin Sissi. Dass das 21-jährige Model am Sonnabend das Finale der achten Staffel von „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!“ tatsächlich gewinnen wird, gilt als wahrscheinlich. Zumal schon vor Tagen mit der „Bild“ und „Spiegel Online“ zwei große, publikumsrelevante Medien dafür plädiert haben. Überhaupt drehte sich in den vergangenen zwei Wochen fast alles um Larissa, die wegen ihrer Art auch die Stempel Nervensäge und Tollpatsch aufgedrückt bekam.
Weitere Höhepunkte:
Rekordjagd: Mit acht Dschungelprüfungen in Folge hält Larissa nach Angaben des Privatsenders den internationalen Rekord. Zur ersten hatten sie noch die anderen Camper geschickt, danach votierten die Zuschauer sieben Mal nacheinander per Telefonabstimmung für sie. Erst als die Kandidaten wieder bestimmen durften, wer antreten soll, riss die Serie ab. Auch Ex-„Ruck Zuck“-Moderator Jochen Bendel geht mit einem Weltrekord in die Geschichte ein: Als erster Camper musste der 41-Jährige zu 40.000 Schaben in den „Kakerlaken-Sarg“. Bis dahin lag die höchste Marke bei 30.000 Tieren. Zudem könnte die achte Staffel für RTL zur erfolgreichsten seit der Premiere vor zehn Jahren werden. Schon am vergangenen Wochenende verbuchten die Macher Halbzeitrekord: im Schnitt schauten an den ersten Tagen 7,79 Millionen Menschen zu.
Irrungen: Selten haben die Rollen und das Ansehen der Bewohner so schnell gewechselt wie in dieser Staffel. Larissa wird scheinbar innerhalb weniger Sekunden von der Kämpferin zum Sündenbock. Meist davon abhängig wechselt Schauspieler Winfried Glatzeder (68) seine Laune: gerade noch gutmütig-altersweise ist er schlagartig auf 180. Den größten Widerspruch zwischen Selbst- und Fremdwahrnehmung gab es wohl bei Ex-Viva-Moderator Mola Adebisi (40). Zweimal musste er mit Larissa in die Prüfung – und während sie ihre Aufgabe ziemlich beachtlich meisterte, brach er sogar einmal ab (schlecht gelaunt an dem Tag). Im Camp jedoch rühmte er sich, dass Larissa nur dank seiner „Strenge“ Leistung erbracht und er einen tollen Job gemacht habe.
Wendlerwende: Erst kündigte Schlagersänger Michael Wendler (41) vor Beginn der Show an, keine einzige Dschungelprüfung machen zu wollen. Dann absolvierte er direkt die erste mit Bravour. Dann verließ er am vierten Tag freiwillig das Camp (zu unhygienisch, zu wenig zu essen). Dann traf er seinen Begleiter und hörte, dass er sich glamourös geschlagen habe. Dann wollte er wieder zurück ins Camp – und bot dann in einer Videobotschaft an den Sender sogar noch an, er unterschreibe, keinen Kontakt zur Außenwelt gehabt zu haben.
Wiederholungstäter: Mit „ever, ever, ever“ texten die Moderatoren Sonja Zietlow (45) und Daniel Hartwich (35) so ziemlich jeden Beitrag an, der in irgendeiner Weise unter Superlativverdacht stehen könnte. Hartwich erklärte dazu schlicht: „Das ist irgendwie bei den ersten Proben entstanden und seitdem machen wir das halt.“ Seinen Ursprung haben könnte es bei der früheren Camp-Bewohnerin Sarah Knappik, die einst von der „härtesten Dschungelprüfung ever“ sprach. Der zweite Running „Gag“ des Duos, „Good Morning in the Morning“, stammt vom Wendler, der mit dem Spruch aus dem Hotel grüßte. Darüber hinaus gleichen die Moderationen jenen vergangener Staffeln: lästern über die Promis, ein bisschen Scherze über das Weltgeschehen jenseits des Buschs sowie ab und zu ein selbstironischer Seitenhieb auf RTL.
Dschungelfieber: Ein Großteil der Zuschauerschaft scheint infiziert. An einigen Abenden schalteten mehr als acht Millionen Menschen das Urwaldtreiben ein. Hin und wieder sind das mehr als ein Drittel der Leute, die zu dieser Zeit fernsehen. RTL bringt das Camp in fast all seinen Magazinen unter – mal mit Live-Schalten nach Australien, mal mit Aufklär-Beiträgen etwa über den Effekt der Reis-und-Bohnen-Diät. In Sozialen Netzwerken wie Facebook und Twitter ist das Camp ein Megathema. Die Hamburger Medienwissenschaftlerin Joan Kristin Bleicher hat bis zu 200 Tweets pro Minute gezählt. Auf den Zug sprang selbst der Internetdienst ImmobilienScout24 auf und ließ ein Marktforschungsinstitut mehr als 1000 Deutsche befragen, mit welchem Dschungel-Kandidaten sie gerne eine WG gründen würden und welchen der Teilnehmer sie unter keinen Umständen in ihrer Nähe haben wollen.
Stuhlgangphilosophie: „Ich brauch' jetzt einen Kaffee, ich kann nicht kacken ohne Kaffee“, krakeelt Larissa durchs Camp. Und auch sonst macht sie mit allerlei – sagen wir mal „denkwürdigen“ – Sprüchen auf sich aufmerksam. Eine Auswahl: „Mein Herz ist tot. Ich schwör' dir, ich werde sterben.“, „Wo ist Gott, wenn man ihn braucht?“, „Für mich ist es schon genug Abenteuer in einem Bett zu schlafen.“, „Ruft für mich an, weil ich bin noch am leben,“, „Ich konnte das nicht runterschlucken – mein Körper ist dafür nicht gebaut.“, „Ich überleb' seit fünf Jahren in Großstädten“, „Sterben können wir nicht, das haben wir vertraglich unterschrieben“, „Ich schwör', ich bring die Hängematte um.“. „Bild.de“ kreierte dazu sogar einen Rap.