Bjarne Mädel alias Dorfpolizist Dietmar Schäffer will aus der ARD-Krimiserie „Mord mit Aussicht“ aussteigen. Der Umgang mit den Episoden aus der Eifel sei „lieblos“. Schon wegen des „Tatortreinigers“ hatte sich Mädel jüngst aufgeregt.

Hamburg/München. Wegen des „Tatortreinigers“ hat Bjarne Mädel bereits aufbegehrt, bei „Mord mit Aussicht“ macht der Schauspieler nun offenbar Ernst: Der 45-Jährige hat genug von der Eifel-Krimiserie und will deshalb aussteigen.

Nach der nächsten Staffel sei für ihn Schluss als Dorfpolizist Dietmar Schäffer, sagte Mädel dem Online-Portal „sueddeutsche.de“. Zwischen März und Juni werden sechs neue Folgen gedreht, dabei will Mädel den etwas einfältigen Charakter Dietmar noch weiter verkörpern.

Mädel begründete seinen Ausstieg unter anderem mit einer Kürzung der Drehtage. Der Umgang mit der Serie sei „lieblos“. Als Schauspieler komme man kaum noch zu kreativer Arbeit. „Deshalb will ich das auch nicht mehr.“

Mädels Ausstiegs-Ankündigung schlug bei den Fans von „Mord mit Aussicht“ ein wie eine Bombe. Bei Facebook bringen bereits zahlreiche User ihr Unverständnis zum Ausdruck - solidarisieren sich dabei aber größtenteils mit dem Darsteller von Dietmar. „Bär nicht mehr dabei? Da fehlt aber das Salz in der Suppe, das geht gar nicht!“, beklagt eine Nutzerin. Ein anderer meint: „Das geht überhaupt gar nicht! Verantwortliche - stellt Euch Eurer Verantwortung. Nicht immer nur beim Sparen.“

„Tatortreiniger machen harten Job“

Für seine Rolle im „Tatortreiniger“ war Mädel zweimal mit dem Grimme-Preis ausgezeichnet worden. Vom WDR war am Montag zunächst keine Stellungnahme zu Mädel zu erhalten.

Schon wegen aus seiner Sicht relativ geringer Unterstützung für den „Tatortreiniger“ war Mädel jüngst gegenüber seinem Sender fordernd aufgetreten. Im „Spiegel“ wünschte sich „Schotty“ ein größeres Budget, mehr Zeit für die einzelnen Folgen und einen festen Sendeplatz.

Für die echten Tatortreiniger brach Mädel gerade übrigens auch eine Lanze. Denn er sei davon überzeugt, dass Tatortreiniger einen harten Job machen, sagte der Schauspieler dem „Weser-Kurier“ vom Montag.

Ein echter Tatortreiniger habe ihm berichtet, auch die psychische Belastung sei erheblich, wenn man es mit Hinterbliebenen von Mordopfern oder Selbstmördern zu tun bekomme. „Das ist, wie er mir erzählt hat, viel schlimmer als der Dreck oder der Gestank, mit dem er manchmal konfrontiert wird.“

Der NDR setzt die Kultserie am 7., 8. und 9. Januar jeweils ab 22.30 Uhr fort. Mädel war Ensemblemitglied des Hamburger Schauspielhauses und wurde durch die TV-Serien „Stromberg“ und eben „Mord mit Aussicht“ bekannt.