Stress an der Basis? Blödsinn, sagt der SPD-Chef und geht die Moderatorin des Heute-Journals an. Stimmen Sie auf abendblatt.de ab, wer als Gewinner aus dem „TV-Duell“ hervorgeht.

Mainz/Hamburg. Von „grottenschlecht“ bis zu „So müssen Journalisten fragen“ reicht das Spektrum der Facebook-Kommentare zur Auseinandersetzung (oder muss man sagen: Interview?) zwischen Marietta Slomka und Sigmar Gabriel. Manche fühlten sich erinnert an ein unangenehmes Gespräch, das Slomka schon mit dem SPD-Kanzlerkandidaten Peer Steinbrück geführt hatte. Andere lobten den Biss der Journalistin.

Vor einem Millionenpublikum im ZDF ist es am Donnerstagabend zwischen der Moderatorin Marietta Slomka und Sigmar Gabriel zu einem heftigen Schlagabtausch gekommen. Obwohl sich beide zunächst um Zurückhaltung bemühten, kann man von einem Eklat sprechen. Gabriel verwahrte sich gegen bohrende Fragen der Moderatorin. Dabei ging es um den Mitgliederentscheid der SPD-Basis zur Großen Koalition.

Slomka beharrte, dass das gesamte Procedere schwierig sei, Gabriel verteidigte das Vorgehen der SPD, lobte die Einsicht der Sozialdemokraten, wollte keinen Gegenwind der Basis gegen die angestrebte Koalition sehen und sagte als vorgezogenes Finale eines fast peinlichen Rededuells: „Lassen Sie uns diesen Quatsch beenden.“

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Da hatten sich beide schon hochgeschaukelt. Auch die kühle Moderatorin Slomka hatte da den Kopf bereits schräg gelegt und musste sichtlich an sich halten. Professionell kann man ihr keinen Vorwurf machen. Doch Gabriel muss man am Ende auch fast loben für sein Mühen um Sachlichkeit. Allerdings sagte er mehrfach, wie „blöd“ das alles sei, dass das ja „Blödsinn“ sei, was Slomka ihm vorhalte und so weiter. Da hatte der SPD-Vorturner seine Wortwahl nicht im Griff. Spricht so ein künftiger Vizekanzler?

4,33 Millionen Zuschauer sahen den Schlagabtausch (14,8 Prozent Marktanteil), nur der Bergdoktor kam bei den Fernsehzuschauern am Donnerstag besser an.