Xavier Naidoo und Rapper Kool Savas waren Favoriten – Unmut in der Halle in Berlin. Sachsen und Niedersachsen auf den Plätzen.
Berlin. Soulsänger Xavier Naidoo und Rapper Kool Savas sind die Sieger des Bundesvision Song Contest 2012. Als Duo Xavas, so das gemeinsame Projekt der beiden erfolgreichen Musiker, traten sie für Baden-Württemberg beim achten Grand Prix der Bundesländer von ProSieben-Moderator Stefan Raab an. Ihr Titel „Schau nicht mehr zurück“ erhielt bei der Show von den Fernsehzuschauern am meisten Stimmen. Vom Publikum in der Max-Schmeling-Halle in Berlin wurden sie allerdings am Freitagabend ausgepfiffen.
Bundesvision-Initiator und Moderator Raab rief die Zuschauer zur Fairness auf. Die beiden hätten Mut bewiesen, als Favoriten ins Rennen zu gehen. Bereits bei der Punktevergabe in den Bundesländern, bei der Xavas kontinuierlich abräumten, kamen mehr und mehr Unmutsbekundungen des Publikums in Berlin auf.
Die Favoriten hätten sich durchgesetzt, sagte Raab. Es sei auch wichtig, für alle anderen Künstler, „dass eben etablierte Künstler hier mitmachen, um auch den anderen eine Bühne zu bieten“.
Zweite wurde die Frauenband Laing aus Sachsen mit “Morgens immer müde„. Auf dem dritten Platz landeten die vier Hannoveraner von Ich kann Fliegen mit “Mich kann nur Liebe retten”.
Nach dem Sieg von Sänger Tim Bendzko für Berlin im vergangenen Jahr wurde der Musikwettbewerb 2012 wieder in der Hauptstadt ausgetragen. Solosänger und Bands aus allen 16 Bundesländern traten beim achten Bundesvision Song Contest an. Berlin war bisher mit drei Siegen am erfolgreichsten.
Bendzko sagte zu Beginn der Show, für ihn sei der Erfolg beim Contest “der blanke Wahnsinn„ gewesen. Und der Wahnsinn sei dann gefühlt ein Jahr weitergegangen. Der Newcomer gewann danach auch einen Bambi und einen Echo.
Die rund vierstündige Show wurde von ProSieben live übertragen. Raab sagte, die Auswahl reiche von etablierten Künstlern bis zu motivierten Newcomern. Für Hamburg trat Der König tanzt an: das Solo-Projekt von Fettes-Brot-Rapper König Boris (Platz zehn). Das kleine Bundesland Saarland wollte es mit der Hip-Hop-Gruppe Die Orsons wissen, die Unterstützung von Rapper Cro mit der Pandamaske bekam. Die Gruppe landete auf dem fünften Platz. Letzte wurden der Reggae- und Soulsänger Mellow Mark und seine Duettpartnerin Nina Maleika, die für Brandenburg sangen.
Alle Kandidaten gingen mit deutschsprachigen Songs an den Start. Baden-Württemberg hatte zuvor noch nicht gewonnen.
Beim “Buvisoco„ muss mindestens 50 Prozent des Beitrags deutsch gesungen sein. Der Wettbewerb findet – wie beim traditionellen Eurovision Song Contest (ESC) – immer im Siegerland des Vorjahres statt. Anders als beim ESC können die Zuschauer auch für das eigene Bundesland abstimmen. Die Redaktion des Bundesvision Song Contest prüft Direktbewerbungen, Vorschläge der kooperierenden Radiosender in den Ländern und von Plattenfirmen und wählt die Teilnehmer aus.
Der Bundesvision Song Contest wurde erstmals im Februar 2005 in Oberhausen ausgetragen, erster Sieger war die Band Juli für Hessen. Der Wettbewerb wurde von Raab in der ProSieben-Sendung “TV total„ ursprünglich als Konkurrenzveranstaltung zum Eurovision Song Contest ins Leben gerufen.