Hape Kerkeling wettet um Zigaretten, nicht Nachfolger von Thomas Gottschalk zu werden. Der startet am Sonnabend seine Abschiedstour.
Berlin. Thomas Gottschalk verabschiedet sich vom ZDF auf Raten. Noch drei Ausgaben des ZDF-Klassikers „Wetten, dass..? moderiert der 61-jährige Zampano des deutschen Showgeschäfts in diesem Herbst. An diesem Sonnabend geht es nach Nürnberg, am 5. November nach Leipzig und am 3. Dezember zum großen Finale nach Friedrichshafen. Dann wechselt Gottschalk zur ARD, für die er ab 23. Januar viermal wöchentlich die tagesaktuelle Sendung „Gottschalk live“ bestreiten wird.
Im Dezember 2010 hatte sich Wett-Kandidat Samuel Koch in der Show schwer verletzt und ist seitdem gelähmt. Im März verkündete Gottschalk seinen Rücktritt. Seitdem ranken sich um seine Nachfolge beim ZDF-Zugpferd „Wetten, dass..?“ immer wieder Gerüchte. Inzwischen hat Entertainer Hape Kerkeling alle anderen Mitbewerber, die in der Öffentlichkeit als potenzielle Kandidaten genannt wurden, ausgestochen, ohne dass der Sender jemals bestätigt hätte, dass der 46-Jährige es wirklich wird.
Doch wie sind die Aussagen von ZDF-Programmdirektor Thomas Bellut und Kerkeling zu deuten, die beide bei einem Pressetermin schon am 2. September in Berlin (es ging um Kerkelings ZDF-Reihe „Unterwegs in der Weltgeschichte“) versicherten, vor Gottschalks Abgang am 3. Dezember werde es keine Informationen zu dem Thema geben. „Angenommen ich würde jetzt „ja“ sagen, würde ich ihm ein Ei ins Nest legen, das tue ich nicht“, meinte Kerkeling. „Wenn ich jetzt „nein“ sage, würde ich ihm auch ein Ei ins Nest legen, denn dann geht die Spekulationsdebatte weiter.“
+++ Michelle Hunziker soll bei "Wetten, dass ..?" hochrotieren +++
Fest steht allemal, dass Kerkeling viele öffentliche Befürworter hat. Zuletzt machte sich der für sein Lebenswerk ausgezeichnete Moderator und Schauspieler Joachim Fuchsberger bei der Verleihung des Deutschen Fernsehpreises für Kerkeling stark. Fest steht auch, dass Kerkeling in der vorletzten Gottschalk-Sendung im November einen Auftritt haben wird, wie das ZDF bestätigt. Ob da dann doch schon alles klar sein wird? Fest steht auch schon, dass der Gottschalk-Nachfolger ein halbes Jahr bis zu seiner Premiere Zeit haben wird, denn das ZDF will das Format in der Zeit überarbeiten.
Mit der Illustrierten „Stern“ erlaubt sich Entertainer Kerkeling dann auch in der neuen Ausgabe ein kleines Späßchen: Ob er denn die Wette eingehe, dass er 2012 „Wetten, dass..?“ übernehme? Um was denn der „Stern“ wetten würde, fragt Kerkeling. Eine Stange Zigarette ist der Vorschlag. „Die kriege ich, wenn ich's nicht mache? Top, die Wette gilt.“
Gottschalk will für seinen alten Arbeitgeber, für den er erstmals 1987 „Wetten, dass..?“ moderiert hat, nach eigenen Worten alles geben. „Ich möchte es nach der Mallorca-Sendung noch mal krachen lassen und nicht auf der halben Backe moderieren“, sagte er dem ZDF und versprach für seine drei letzten Ausgaben: „Ich will und werde keine Retrosendungen machen, sondern solche, die der Größe von „Wetten, dass..?“ angemessen sind.“ Das ZDF hatte noch kurz nach Gottschalks Rücktrittsankündigung mitgeteilt, die Herbstsendungen seien wesentlich von Rückblicken in die vergangenen drei Jahrzehnte geprägt. Gottschalk hat wohl seine eigene Auffassung.
+++ Kerkelings Biografin: Was er besser als Gottschalk machen würde +++
An diesem Sonnabend empfängt der Showmaster unter anderem den deutschen Produzenten und Komiker Michael („Bully“) Herbig, den britischen Schauspieler Rowan Atkinson, die Popsängerin Sarah Connor und den Rocksänger Peter Maffay. Ein klein wenig Rückblick bleibt ihm aber nicht erspart: So gibt es laut ZDF eine Klassik-Wette aus dem Jahr 1983 und ein Wiedersehen mit Außenwetten-Moderator Olli Dittrich, der diesen Job zweieinhalb Jahre lang bis zum März 2001 machte. Und mit Sarah Connor soll Gottschalk über ihren Auftritt am 26. Januar 2002 in Braunschweig reden, als Connor tief in ihr Kleid blicken ließ.