Der Österreicher präsentierte erstmals seine Freundin. Zuvor hatte er das Nachsehen gegenüber Ardian Bujupi, Sarah Engels und Pietro Lombardi.

Köln. Einen dürfte das Aus von Marco Angelini besonders wurmen. Namensvetter und Moderator von "Deutschland sucht den Superstar" (DSDS) Marco Schreyl muss sich nach dem Ausscheiden des Österreichers in den restlichen zwei Shows zwangsläufig Wortspielchen mit dem doppelten Vornamen verkneifen.

Doch am meisten ärgert sich freilich Marco Angelini selbst über die Abwahl so kurz vor dem Ziel. In der 8. Mottoshow erhielt der 26 Jahre alte Arzt aus Graz in der Nacht zu Ostersonntag nicht genügend Anrufe der RTL-Zuschauer. Ins Halbfinale einziehen durften dagegen die 18-jährige Sarah Engels, der 19-jährige Ardian Bujupi und der 18-jährige Pietro Lombardi.

Angelini nahm sein DSDS-Aus sportlich. "Ich habe mein Land super vertreten", fand der Österreicher. "Es war eine geile Erfahrung!" Trost fand der Grazer nach der Entscheidung bei Freundin Victoria, mit der er sich erstmals in der Öffentlichkeit zeigte. Derart aufgebaut bekannte Marco trotzig: "Nix ist vorbei. Jetzt geht es richtig los. Ich habe noch alle Möglichkeiten. Natürlich mache ich jetzt meine Doktorarbeit – aber die Musik wird immer ein Teil von mir bleiben“, sagte der 26-Jährige zwischen seiner Familie, seinen Fans und mit Victoria im Arm.

In der Runde der letzten vier Teilnehmer hatten die Gesangstalente unter dem Motto "Rock, Pop und Disco Fever“ sich mit jeweils drei Liedern der Jury um Dieter Bohlen stellen müssen. Zum Auftakt der Show hatten die vier Kandidaten zusammen das Gruppenlied "Crying At The Discoteque“ von Alcazar gesungen.

Der selbsternannte "Rocker" Marco Angelini gab bei seiner Abschiedsvorstellung noch einmal alles und legte sich bei seinen Interpretationen der Hits "How You Remind Me" von Nickelback, "Born to be alive" (Patrick Hernandez) und "Angel" (Robbie Williams) mächtig ins Zeug. Und immerhin bei letzterem Titel konnte Moderataor Schreyl noch einmal einen seiner Späßchen anbringen. "Ein Angelini singt Angel - ist das nicht schön?"

Ein anderer Engel musste ebenfalls bis zuletzt zittern: Sarah Engels aus Hürth stand am Ende gemeinsam mit Marco Angelini auf der Bühne - mit einem spitzen Freudenschrei bejubelte sie schließlich ihr knappes Weiterkommen. Das hatte sie sich mit ihren Auftritten zu "I’m So Excited" (The Pointer Sisters), "Eye Of The Tiger" (Survivor) und “A Moment Like This” von Kelly Clarkson verdient.

Pietro Lombardi aus Karlsruhe sang sich mit "Just A Gigolo" von David Lee Roth, "You Are Not Alone" (Michael Jackson) und “Gimme Hope Jo’Anna" (Eddy Grant) in die Runde der letzten drei, in der sich auch Ardian Bujupi wiederfindet.

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Marco Angelini hingegen nutzte auch das seltene Lob der Jury am Ende nichts mehr. Im Gegensatz zu den Vorwochen erntete der "Rock Doc" viel positives Feedback, vor allem von Dieter Bohlen: "Das war bisher dein bester Auftritt heute Abend: Das war 100-prozentig auf den Punkt. Jeden Ton getroffen und das Feeling rübergebracht“, so der Chef-Juror nach Marcos drittem Song "Born to be alive“. Und auch Patrick Nuo bescheinigte dem 26-Jährigen Österreicher: "Du hast heute hier das wahrhaftige Discofieber in die Hütte gebracht.“ Zuvor lobte Fernanda Brandao Marcos Version von Nickelbacks "How You Remind Me": "Zum ersten Mal hast man dich performen sehen. Du hast niemanden nachgemacht. Du warst einfach du.“

Den Vogel ab schoss bei der Jury allerdings Ardian Bujupi. Der Heidelberger sang "Here Without You" von 3 Doors Down, den Grand-Prix-Hit "Fairytale" von Alexander Rybak und schließlich den Soul-Klassiker "Sexmachine" von Legende James Brown. Der Mut zu derlei DSDS-exotischen Nummern wurde von der Jury prompt mit Lobeshymnen honoriert. "Du hast so viel Soul und Sex in deiner Stimme", freute sich Patrick Nuo. Fernanda Brandao fühlte sich durch die "kleine Sexmachine" Ardian "wie auf der Reeperbahn" und Chef-Juror Dieter Bohlen blickte neidvoll auf die tänzerische Leistung Bujupis. "Den Schritt fand ich megageil", sagte Bohlen, um sein adelndes Fazit zu anzuschließen: "Endlaser!"

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Bei der Quote war die 8. Mottoshow für RTL ein voller Erfolg. Mit einem Tagesmarktanteil beim jungen Publikum (14- bis 49 Jahre) von 20,8 Prozent lag der Kölner Privatsender mit sehr großem Abstand vor allen anderen Sendern: Pro7 (11,6 %) und SAT.1 (8%). Auch beim Gesamtpublikum lag RTL mit einem Marktanteil von 15,7 Prozent vor ARD (12,5 %) und ZDF (11,1%).

In der Spitze schalteten sich bis zu 6,29 Millionen Zuschauer DSDS zu. Durchschnittlich 5,21 Millionen Zuschauer ab drei Jahren (Marktanteil: 20,9%) und 32,1 Prozent der 14- bis 49-Jährigen (2,91 Mio.) sahen die Abschiedsvorstellung Angelinis.

Das Halbfinale am kommenden Sonnabend ( 30. April, 2015 Uhr) trifft in unmittelbarer Konkurrenz direkt auf Thomas Gottschalks ZDF-Klassiker "Wetten, dass..?“. Das Finale der RTL-Castingshow findet am 7. Mai statt, eine Woche später als ursprünglich geplant, denn eine Ausgabe hatte wegen einer Panne bei der Telefonabstimmung wiederholt werden müssen.

Mit Material von dpa