Der umstrittene Kandidat kam trotz Schwächen im Duell mit Luca Hänni eine Runde weiter. Zurück nach Hamburg muss dagegen Schlagerfan Kristof Hering.

Hamburg/Köln. Joey Heindle hat es gepackt: Der in den Boulevard-Medien als "DSDS-Krächzer" verschriene Kandidat von "Deutschland sucht den Superstar" (DSDS) setzte sich aller Ressentiments von Chef-Juror Dieter Bohlen zum Trotz am Sonnabend in der finalen Entscheidungverkündung der RTL-Castingshow gegen Kristof Hering durch. Der Schlagerbarde aus Hamburg muss somit seine Koffer packen und darf zurück in die Hansestadt.

In der fünften Mottoshow der neunten DSDS-Staffel hatte RTL mit einer Regeländerung aufgewartet . Statt wie sonst üblich einzeln ließ der Kölner Privatsender zu Beginn der Sendung die sechs verbliebenen Kandidaten in Gesangsduellen gegeneinander antreten. Dieses Konzept hatte sich bereits bei der erfolgreichen Casting-Schwester "The Voice of Germany" bewährt.

Der Schweizer Jesse Ritch und die 16-jährige Fabienne Rothe aus Dormagen begeisterten die Jury mit dem gemeisam interpretierten Titel "Higher" von Taio Cruz feat. Kylie Minogue. Und auch Daniele Negroni und Kristof Hering erhielten die Zustimmung der Juroren Bruce Darnell, Natalie Horler und Dieter Bohlen.

Die beiden versöhnten Streithähne gaben "YMCA" zum Besten - und Bohlen sah in den beiden DSDS-Kandidaten sogar gleich zwei neue Mitglieder für Village People: "Kristof, du hast es schlagermäßig gut gesungen. Daniele, du hast es auch gut gesungen aber rockiger."

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Das mit der meisten Spannung erwartete Duell lieferten sich schließlich der als Favorit gehandelte Luca und das stimmliche Sorgenkind Joey. Bei der Wiedergabe des Enrique-Iglesias-Hits "Hero" zeigte Joey, dass er sich gesteigert hat. Entsprechend hatte der selbst ernannte Pop-Titan Bohlen ein ganz eigenes Lob für den zuvor von ihm heftig kritisierten Joey parat. "Ich dachte wirklich am Anfang, das wird 'hero' und 'zero'. Aber das war es nicht. Die erste Zeile war prima", sagte Bohlen.

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Eng wurde es am Ende dennoch für Joey. Der 18-Jährige blieb bei der Entscheidung neben Kristof als letzter Kandidat auf der DSDS-Bühne stehen - und hüpfte nach der Bekanntgabe durch Moderator Marco Schreyl schließlich wie ein Rumpelstilzchen durch das Auditorium.

Kristof Hering dagegen drehte sich enttäuscht ab und wandelte wie einst Franz Beckenbauer nach dem WM-Sieg 1990 mit leerem Blick über die Bühne. Der 23-Jährige wird nun nach Hamburg zurückkehren und erst einmal durchatmen - zuletzt hatte er nach seinem öffentlichen Bekenntnis zur Homosexualität vermehrt verbale Prügel einstecken müssen.

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In Hamburg verfolgte Kristofs Abschied nur ein relativ kleines Publikum - 70.000 Zuschauer bedeuten Platz zehn in der Quotenabrechnung. Bundesweit musste sich DSDS (4,85 Millionen) zur Prime-Time am Sonnabend allerdings nur dem ZDF-Krimi "Rosa Roth" mit Iris Berben (5,60 Millionen) geschlagen geben.